Zusammenfassung
Dem Gasschmelzschweißverfahren in mancher Beziehung verwandt ist das Brennschneiden (autogene Schneiden) von Metallen. Bringt man durch die Stichflamme (Vorwärmeflamme) eines Brenners Stahl auf seine Entzündungstemperatur von etwa 1350° (helle Weißglut) und leitet reinen Sauerstoff unter Druck auf die erhitzte Stelle, so verbrennt der Stahl lebhaft im Sauerstoffstrahl, die verbrannten Stahlteilchen werden zugleich durch den Druck des Sauerstoffs weggeblasen, und es entsteht eine Schnittstelle. Praktisch wurde dieser Vorgang in Deutschland zuerst zum Beseitigen von Ofenansätzen in Hochöfen. bzw. zum Aufschmelzen der Stichlöcher an diesen Öfen angewendet, und zwar nach dem Patent des Köln-Müsener Bergwerks-Aktienvereins zu Creuzthal (D.R.P. Nr. 137588) vom Jahre 1901. Patent und Verfahren wurden dann von der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron übernommen und weiter ausgebildet. Das eine bestimmte Schneidvorrichtung schützende Patent der Deutschen Oxhydric-Gesellschaft in Düsseldorf-Eller (D.R.P. Nr. 216963) führte später dazu, daß Griesheim und Oxhydric sich gegenseitig die Benutzung ihrer Patente gestatteten. Weitere Verbesserungen der Schneidvorrichtungen durch Griesheim-Elektron, das Drägerwerk in Lübeck und andere Firmen folgten und erschlossen dem Brennschneiden immer weitere Anwendungsgebiete.
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Schimpke, P. (1926). Das Brennschneiden. In: Die neueren Schweißverfahren. Werkstattbücher, vol 13 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41813-0_6
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