Verschiedene Platzwechselerscheinungen

Zusammenfassung

Die exponentielle Form des Temperaturgesetzes der Platzwechselvorgänge bringt es mit sich, daß sie bei Einhaltung bestimmter Beobachtungsmethoden, bei einer ziemlich scharf abgegrenzten Temperatur in die Erscheinung treten. G. Tarnmann hat nach verschiedenen Methoden diese „Temperatur des beginnenden Platzwechsels“ zu bestimmen versucht. G. Tammann und Q. Mansuri⁴ lassen z. B. in einem Gefäß, in dem sich ein Metallpulver befindet, einen Rührer laufen, und stellen die treibende Kraft so ein, daß sie eben genügt, um den Rührer in Bewegung zu halten. Steigert man die Temperatur des Pulvers, so bleibt bei einer gut reproduzierbaren Temperatur der Rührer stehen. Eine zweite Methode von Tammann und W. Salge⁵ besteht darin, daß man zwei polierte Metallplatten so geneigt aufeinanderlegt, daß die obere eben noch von der unteren abgleitet. Bei einer bestimmten Temperatur hört die Gleitfähigkeit auf. Es rührt dies daher, daß polierte Oberflächen beim Erreichen einer bestimmten Temperatur rauh werden, was man unter dem Mikroskop am Auftreten kleiner Hügelchen und mit bloßem Auge am Mattwerden erkennen kann. Die so bestimmten „Temperaturen des. beginnenden Platzwechsels“ liegen nicht allzuweit voneinander bei etwa 0,3 bis 0,4 der absoluten Schmelztemperatur.