Zusammenfassung
Das Ergebnis der Informationsbewertung aller Investoren stellt im folgenden den Ausgangspunkt für die Beurteilung der Informationseffizienz des Kapitalmarktes dar. Der Kapitalmarkt wird als informationseffizient bezeichnet, wenn die zukünftige Vermögens vertei lung von keiner Investorengruppe mittels Informationsbeschaffung und- auswertung zu ihren Gunsten verändert werden kann1,2. Spielte bei der Informationsbewertung insbesondere die Differenz zwischen Individual- und Marktprognose eine Rolle, so ist es bei der Informations (i n Jeff i zienz insbesondere der Unterschied in den Individual Prognosen. Es wird damit nicht auf die Informationsverarbeitung durch den Markt abgestellt, sondern auf die zugrundeliegenden individuellen Auswertungen der neuen Informationen.
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Literatur
Diese Definition ist vereinbar mit der in der Literatur zur Kapitalmarkteffizienz vorherrschenden (Fama (1970), (1976) und Z.B. Hess/Reinganum (1979)). Sie wirkt umfassender, da nicht nur auf “überdurchschnittliche” Anlageerfolge der Investoren abgestellt wird. Ähnlich auch Franke (1980).
Zu erwähnen ist auch die Theorie rationaler Erwartungen aus der Makroökonomie (vgl. verschiedene Autoren (1980)). Hier wird von vornherein mit aggregierten Wahrscheinlichkeiten (oder Verteilungsparametern) bei gegebenem Informationsstand gearbeitet, die mit den wahren Wahrscheinlichkeiten (oder Verteilungsparametern) übereinstimmen. Denn Informationseffizienz wird im Sinne einer rationalen Informationsverarbeitung verstanden, d.h., systematische Prognosefehler sind ausgeschlossen. Im “Durchschnitt” gilt die (Markt)Prognose als korrekt. Ob überhaupt ein (individueller) Anreiz zur Informationsbeschaffung besteht, bleibt offen.
Im folgenden wird stets “+” unterdrückt.
Hier zeigt sich, daß die Famasche Definition der Informationseffizienz zu streng ist. Siehe Fama (1970), (1976, 134ff.).
Der Informationsstand des “Marktes” ist als Zusammenfassung der individuellen Informationsstände zu interpretieren.
verrecchia (1980) folgert aus einer vergleichbaren Bedingung im Rahmen eines u,G-Modells schon Informationseffizienz und vernachlässigt den langfristigen Aspekt.
Langfristige Informationseffizienz leitet mit einem anderen Ansatz auch Figlewski (1978) ab.
Zu beachten ist, daß hier nur ein Partialmodell untersucht wird mit einem Informationsmarkt, auf dem zum festen Preis ι die Zusatz-Information beschafft werden kann. Ein Totalmodell setzt notwendig Δi(ι) > 0 für mindestens einen Investor voraus, da sonst kein Gleichgewicht mit positiver Informationsauszahlung herrschen kann. Dies wiederum schließt notwendig homogene Erwartungen aus. Vgl. hierzu Grossman /Stiglitz (1980) und die Kritik von Hellwig (1982).
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Wahl, J. (1983). Die Beurteilung der Informationseffizienz. In: Informationsbewertung und -effizienz auf dem Kapitalmarkt. Physica-Schriften zur Betriebswirtschaft, vol 10. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41540-5_5
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Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-0308-2
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