Zusammenfassung
Erkenntnisse über Wärme- und Stoffaustauschvorgänge werden im allgemeinen durch Versuche und durch die aus diesen abgeleiteten Gesetze gewonnen. Um zu ihnen zu gelangen, können zwei grundlegende, voneinander verschiedene Betrachtungsweisen angewendet werden: Die die Gleichgewichtszustände behandelnde Thermostatik und die kinetische Theorie der Wärme. Während diese in Anlehnung an die Molekularhypothese der Chemie die Körper als aus kleinsten Bausteinen zusammengesetzt auffaßt, bekümmert sich jene um die kleinsten Teilchen nicht, sondern nur um die Gesamtwirkung der durch Versuche beobachteten Erscheinungen. Mehr auf dem Boden der Wirklichkeit stehend braucht die Thermostatik keine Annahmen über den Bau des Stoffes zu machen. Die von ihr verwendeten und zur Beschreibung der Vorgänge dienenden Koordinaten können unmittelbar gemessen werden. Die kinetische Theorie ist zu Annahmen gezwungen, um die Vorgänge des Wärme- und Stoffaustausches nach den Gesetzen der Mechanik des Massenpunktes und des Punkthaufens und wahrscheinlichkeitstheoretisch tief begründen zu können. Sie stellt sich die der Thermostatik wesensfremde Aufgabe, die Geschwindigkeiten zu berechnen, mit denen irgendwelche Abweichungen vom Gleichgewichtszustand verlaufen. Wenn auch in dem vorliegenden Buche an einzelnen Stellen die Erkenntnisse der Molekulartheorie benutzt werden, so wird doch im allgemeinen für die Beschreibung der Gleichgewichtszustände die Thermostatik verwendet.
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Matz, W. (1949). Allgemeine Grundlagen. In: Die Thermodynamik des Wärme- und Stoffaustausches in der Verfahrenstechnik. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41471-2_1
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