Joseph Oegg 1798–1865

Zusammenfassung

Joseph Oegg, geboren 1798 in Würzburg, hatte, ehe er im Jahr 1823 zu Anton Müller in das Julius-Spital kam, ärztliche Reisen gemacht nach Berlin, Paris, Wien. Dann war er in den fünf Jahren 1823–1828 als praktischer Arzt in Würzburg viel bei Anton Müller im Julius-Spital. Im Jahr 1828 wurde er Gerichtsarzt in Vohenstrauss in der Oberpfalz, und im Jahr 1833 inAschaffenburg. Dort ist er im Jahr 1865 gestorben. Zu Beginn der Würzburger Zeit bei Anton Müller hatte er eisens zur Heilung psychischer Krankheiten. In dem Buch von 1829 hat er in engem Anschluß an Anton Müller die Dissertation veröffentlicht: de sede et origine morborum psychicorum. Was in dieser steht, ist auch enthalten in den ersten Kapiteln seines Buchs (s. oben S. 25), das er nach diesen fünf Jahren in der Seidelschen Buchhandlung in Sulzbach herausgegeben hat. Gleichfalls aufgenommen in dieses Buch ist seine Abhandlung: Über die Anwendung des Glühsehr ausführlich auf 384 Seiten das entwickelt, wovon ich oben die Proben gegeben habe. In bezug auf die starken Mittel, welche auf den Kopf appliziert werden sollten, hat er noch von sich aus das Glüheisen hinzugefügt. Von dieser thermischen Zutat zu der pharmakologischen und chemischen wollte Anton Müller noch nichts wissen (s. Seite 252 Anmerkung von Oeggs Buch). Abgesehen davon bestand aber völliges Einverständnis mit Anton Müller, welcher gerade an diesem guten Arzt und Schriftsteller Oegg einen Schüler gefunden hat, der nochmals das, was Anton Müller selbst fünf Jahre zuvor im Jahr 1824 dem Druck übergeben hatte, sehr gut erweitert und bereichert hat. Der Schüler Oegg ist deshalb auch hier noch ausdrücklich neben dem Lehrer Müller aufgeführt. — Vor hundert Jahren gab es eben fast noch keine psychiatrischen Institute. Wenn es solche gegeben hätte, so wäre Oegg wohl sicher in der praktischen Psychiatrie geblieben, zu welcher er nach allem sich sehr gut geeignet hätte.