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Geschichtliche Entwicklung der Lötrohranalyse

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Die Lötrohranalyse

Zusammenfassung

Im Bericht über die Versuche der Accademia del Cimento zu Florenz vom Jahre 1660 wird zuerst eines neuen Instruments gedacht, mit dessen Hilfe Thermometer und ähnliche Apparate aus Glas dargestellt wurden. Die Künstler bedienten sich hierbei, wie mitgeteilt wird, ihrer eigenen Wangen als eines Blasebalges, indem sie ihren Atem durch ein Werkzeug von Kristallglas in die Flamme bliesen. Zehn Jahre später teilt Erasmus Bartholin in einer Abhandlung über den isländischen Doppelspat mit, daß er ihn in Kalk umwandelte, wenn er mit Hilfe einer luftdicht schließenden Glasröhre die Lampenflamme darauf lenkte. In dem bald darauf, 1679, erschienenen Werke Ars vitraria experimentalis zeigte Johann Kunckel (1630–1703), daß ein Glasblasetisch sich auch zu chemischen Versuchen eignet, indem man damit Metallkalke auf Kohle reduzieren könne. Im Jähre 1702 berichtet Georg Ernst Stahl, der berühmte Begründer der Phlogistontheorie, daß er durch Schmelzen auf Kohle mit Hilfe des lötenden Rohres der Goldschmiede (tubulo caementorio aurifabrorum) Blei und Antimon aus dem, was wir heute die Oxyde nennen, gewonnen habe. Als dann Johann Andreas Cramer (1710–1777) im Jahre 1739 seine Elementis artis docimasticae herausgab und darin ein vervollkommnetes Lötrohr beschrieb, das aus Kupfer hergestellt und mit einer hohlen Kugel zum Auffangen der beim Blasen sich sammelnden Feuchtigkeit versehen war, nahm der bis dahin spärliche Gebrauch dieses Instruments etwas zu. Das Blasen mit dem Munde scheint aber vielen seiner Zeitgenossen beschwerlich gewesen zu sein, denn in einem zweiten Werke beschrieb Cramer einen künstlichen Blaseapparat. Die Reaktionen dieses Forschers bestanden in der Hauptsache aus Schmelzungen, wobei er den von Alchimisten schon früher benutzten Borax mit Erfolg anwandte.

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© 1908 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Landauer, J. (1908). Geschichtliche Entwicklung der Lötrohranalyse. In: Die Lötrohranalyse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41380-7_1

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