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Zusammenfassung

Die ersten Beobachtungen über den Einfluß des Lichtes auf die Materie sind bereits im Altertum gemacht worden. Schon Aristoteles (300 v. Chr.) hat die wichtigste photochemische Reaktion, die Assimilation der Pflanzen, als solche erkannt. Die Entdeckung der Lichtempfindlichkeit der Silbersalze stammt nach den Forschungen J. M. Eders von dem deutschen Arzt J. H. Schulze aus dem 17. Jahrhundert. Schulze hat die Lichtempfindlichkeit des Silbernitrats dazu benutzt, Schriftzüge mit Hilfe des Sonnenlichts zu kopieren; Eder bezeichnet ihn daher als den Erfinder der Photographie. 1737 teilte Hellot der Pariser Akademie der Wissenschaften in einem Bericht mit, er habe beobachtet, daß Papier, welches mit Silbernitrat getränkt ist, im Licht schwarz wird, dagegen im Dunkeln weiß bleibt. Die Anfänge photographischer Kopierpapiere sind in dieser Entdeckung zu erblicken. Obwohl mit den geschilderten Erkenntnissen alle Grundlagen für eine schnelle Ausbildung der Photographie vorhanden waren, dauerte es doch noch geraume Zeit, bis weitere bedeutende Fortschritte gemacht wurden. Zum Teil gerieten die Arbeiten und Entdeckungen älterer Forscher in Vergessenheit; sie wurden dann von jüngeren Forschern „neu entdeckt“. So wird Th. Wedgwood und H. Davy, die um 1800 Arbeiten über die Lichtempfindlichkeit von Papier und Leder, welche mit Silbernitrat getränkt waren, veröffentlichten, vielfach die Erfindung der Photographie zugeschrieben. Diese Behauptung ist nicht richtig, da die Genannten den Ergebnissen von Schulze und Hellot nichts wesentlich Neues hinzufügten. Auch die Arbeiten Wedgwoods und Davys wurden zu deren Zeiten nicht sonderlich beachtet. Erst 37 Jahre später (1839) wies Arago erneut auf die Wichtigkeit der gefundenen Tatsachen hin. In das Jahr 1810 fällt die wichtige Entdeckung der Photochromie des Chlorsilbers, d. h. der farbigen Abbildung des Spektrums auf dem Chlorsilber durch Seebeck.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Meidinger, W. (1932). Die theoretischen Grundlagen der photographischen Prozesse. In: Meidinger, W. (eds) Die Theoretischen Grundlagen der Photographischen Prozesse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41368-5_1

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