Zusammenfassung
Die aufmerksame Beobachtung der Vorgänge in den parlamentarischen Körperschaften lehrte mich, daß Angelegenheiten von großer Tragweite auf dem Gebiete der Technik und der Wirtschaftspflege im Abgeordnetenhause wie auch im Herrenhause, aber auch in den Landtagen, eine nach meiner Auffassung viel zu geringe Beachtung und Würdigung fanden. Die großen Parlamentarier in der Jugendzeit der österreichischen Verfassung waren fast ausnahmslos Juristen und wendeten all ihr Wissen, alle ihre hohe Begabung und alle ihre reiche Erfahrung den rein politischen Angelegenheiten zu. Die Verfassungskämpfe, welche Prinzipienfragen politischer Natur und Machtverhältnisse zwischen den Parteien und den Nationen betrafen, nahmen die führenden Persönlichkeiten voll in Anspruch. Jene Angelegenheiten aber, die mein Berufsleben erfüllten, und die ich von meiner Sachkenntnis aus zu beurteilen befähigt war, gehörten zu den seltenen Erscheinungen in den parlamentarischen Verhandlungen. Ich war daher schon sehr frühzeitig von dem Gedanken und lebhaften Wunsche erfüllt, einmal ein Mandat für das Parlament erlangen zu können. Schon die Eindrücke des Jahres 1848 haben bereits in meiner Kindheit den Keim des Interesses für öffentliche Angelegenheiten in meine Seele gesenkt. Dieses Interesse wuchs von Jahr zu Jahr.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Exner, W. (1929). Kandidaturen und Wahlen ins Parlament. In: Erlebnisse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41355-5_32
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