Zusammenfassung
Die außerordentliche Reaktionsfähigkeit der Ameisensäure und anderseits der Mangel an charakteristischen schwer löslichen Salzen oder Derivaten erschwert ihren qualitativen Nachweis, sowie ihre quantitative Bestimmung. Man ist deswegen auch trotz vieler Bemühungen noch zu keinem Bestimmungsverfahren gelangt, das unter allen Umständen angebracht und durchführbar wäre, wenn auch in fast allen Zweigen der analytischen Chemie Ameisensäurebestimmungen ausgearbeitet und empfohlen worden sind. Fast alle diese Methoden beruhen auf dem Prinzip, die Säure durch Anwendung von Oxydationsmitteln oder anderen Stoffen zu zersetzen und entweder die Reaktionsprodukte oder die Mengen des verbrauchten Reagens zu bestimmen. Die erstere, direkte Bestimmungsform ist nur von Wegener1) benutzt worden; er zerlegt die Ameisensäure mit starker Schwefelsäure in Wasser und Kohlenoxyd und mißt dieses gasvolumetrisch. Lieben2) titriert Ameisensäure mit Perman-ganat in alkalischer Lösung, ein Verfahren, welches jedoch auch nach seiner eigenen Angabe nur bei Abwesenheit von anderen, hierbei oxydierbaren Substanzen angeht. Auch ist die Endreaktion selbst beim Titrieren in der Hitze nach Freyer3) nur schwer erkennbar. Denselben Übelstand weist auch eine ältere Bestimmungsart von Klein4) auf, nach welcher mit einem Überschuß von Permanganat oxydiert und dieser sodann in saurer Lösung mit Oxalsäure zurücktitriert wird.
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Literatur
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Ein von E. Merck als „Kalium jodatum purissimuni neutrale pro analysi” bezogenes Präparat zeigte einen viel zu hohen Titer und schon qualitativ einen starken Chlorid- oder Bromidgehalt; es lieferte daher auch bei der Quecksilbertitration ganz unbrauchbare Resultate. Dagegen ergab Kahlbaums „Kaliumjodid” bei der Titration gewogener Mengen: 99,9–100,1–99,9% KJ.
Mit Wasser ausgewogene Pipetten,
Mit Wasser ausgewogene Pipette.
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Auerbach, F., Plüddemann, W. (1911). Maßanalytische Bestimmung von Ameisensäure und ihren Salzen. In: Gesundheitsamte, K. (eds) Experimentelle und kritische Beiträge zur Neubearbeitung der Vereinbarungen zur einheitlichen Untersuchung und Beurteilung von Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gebrauchsgegenständen für das Deutsche Reich. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41351-7_12
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