Zusammenfassung
Die Commotio cerebri oder Gehirnerschütterung stellt in ihrer ursprünglichen Bedeutung einen mechanischen Begriff dar. Als erster verwendet ihn in dieser Bedeutung Petit und umreißt ihn folgendermaßen: „Ein Fall oder ein heftiger Schlag auf den Kopf verursachen eine mehr oder weniger beträchtliche Erschütterung im Gehirn, das nennt man eine Kommotion“. Er versteht darunter aber jegliche primäre Hirnschädigung traumatischer Art und grenzt sie demzufolge nur gegen die epi- und subduralen Blutungen ab; die Contusio cerebri fällt bei ihm ebenfalls unter den Kommotionsbegriff. Späterhin wird die Commotio aber von der Contusio abgegrenzt und im Gegensatz zur umschriebenen Gehirnquetschung als traumatische Allgemeinschädigung des Gehirns aufgefaßt. Besonders v. Bergmann vertritt diesen Standpunkt und vergleicht bei der Gehirnerschütterung „ganz ungezwungen den Zustand der tiefen Prostration mit den Vertaubungen und momentanen Lähmungen nach Druck und Zerrung eines peripheren Nervenstammes“. Er wendet sich aber gegen die alte Auffassung, daß der Commotio eine molekulare Erschütterung der Gehirnsubstanz zugrunde liegt und betont demgegenüber, daß bei Gewalteinwirkungen auf den Schädel nur von einer Verschiebung des Gehirns im ganzen und daher von einer Quetschung oder, anders ausgedrückt, von einer einfachen Druckwirkung die Rede sein kann.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1941 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Bay, E. (1941). Commotio cerebri. In: Die Praxis der Erkennung und Beurteilung von Hirnverletzungen. Hefte zur Unfallheilkunde, vol H. 33. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41328-9_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-41328-9_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-40844-5
Online ISBN: 978-3-662-41328-9
eBook Packages: Springer Book Archive