Zusammenfassung
Das Streben, Holz von hohem Wert zu erzeugen, hat auf die Maßnahmen der Forstwirtschaft einen weit stärkeren Einfluß, als die Rücksicht auf die Masse. Bei verschiedenen Graden der Bestandesdichte und bei verschiedenen Umtriebszeiten kann, wie unter III. hervorgehoben wurde, die Holzmasse, welche pro Jahr und Hektar nachhaltig genutzt werden kann, annähernd gleich sein. Bezüglich der Werte bestehen dagegen große Unterschiede. Holz, das sich am Schafte einer 60 cm starken, astreinen Eiche anlegt, hat den 20 fachen Wert der gleichen Substanzmenge einer dünnen Stange. In gleichem Maße übertrifft das Kiefernstammholz das Reisig an Wert, obwohl dieses letztere an anorganischen Bestandteilen dem Boden mehr entzogen hat. Je weniger nun der Zuwachs an Masse genügt, um der Wirtschaft eine bestimmte Richtung zu geben, um so mehr hat man Veranlassung, bei den Bestimmungen über die Betriebsführung die den Wert betreffenden Faktoren zu würdigen. In der ausübenden Praxis ist dies längst anerkannt. Bei der Begründung der Bestände, bei der Bestandespflege und der Durchforstung wird überall auf die Erhöhung des Wertes durch Begünstigung wertvoller Stämme mehr Rücksicht genommen, als auf die Steigerung der Masse. Wenn die Erzeugung der Werte nun aber für die Wirtschaftsführung so große Bedeutung hat, so kann auch an die Vertretung der Wissenschaft und die Leitung der Wirtschaft die Forderung gestellt werden, daß die Werte bestimmter nachgewiesen werden, als es seither geschehen ist. Insbesondere wird diese Forderung an das Forsteinrichtungs- und Versuchswesen gestellt werden müssen, deren Arbeiten seither vorzugsweise (bei der Etatsbestimmung, der Massen- und Zuwachsermittelung) auf die Menge des Holzes gerichtet gewesen sind.
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Martin, H. (1905). Die Bildung der Werte des Holzes. In: Die Forstliche Statik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41288-6_3
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