Zusammenfassung
Neuerdings glaubt Hoff für das Verständnis der Abwehrvorgänge der unspezifischen Therapie dadurch eine neue Grundlage gefunden zu haben, daß er die vegetativen Regulationsvorgänge und ihren Zusammenhang wieder in den Vordergrund der Betrachtung stellt. Es ist nicht recht einzusehen, inwiefern eine neue Grundlage des Verständnisses unspezifisch-therapeutischer Maßnahmen jetzt erschlossen sein soll, nachdem — wie wir gesehen haben — schon von so vielen Seiten auf das wesentliche der vegetativen Regulationen hingewiesen wurde. Viel wichtiger für die Beurteilung scheint mir die Lehre von den sympathischen und parasympathischen Stoffen zu sein, die bei Reizung der betreffenden Nerven entstehen und denen der sympathische und parasympathische Effekt zuzuschreiben ist. Diese Idee stammte von C. Ludwig und wurde später vor allem von L. Asher formuliert. Ich kam im Jahre 1918 auf Grund meiner Versuche am isolierten Herzen zu dem Schluß, „daß eine gewisse Summe von Spaltprodukten beim isolierten Herzen der Reiz zu einer neuen Schlagfolge ist und daß Lähmung erfolgt, wenn die Anhäufung der Spaltprodukte eine zu große ist“. O. Loewi vermochte dann nach Reizung des Vagus am Herzen den Inhalt der Kammer auf ein anderes Herz zu übertragen und Vaguswirkung zu erhalten. Er erhielt ferner nach Reizung des Herzsympathicus bei Übertragung der Kammer flüssigkeit auf ein Empfängerherz die Wirkung der sympathischen Reizung.
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Literatur
Siehe Dale: Reizübertragung durch chemische Mittel im peripheren Nervensystem. S.22.
Siehe H. Sachs: Verh. Ges. dtsch. Naturforsch. Düsseldorf. Dtsch. med. Wschr. 1927, 93/94 u. 140/141.
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Weichardt, W. (1936). Die Lehre von der Entstehung spezifisch wirkender Stoffe nach Nervenreizung. In: Die Grundlagen der Unspezifischen Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41276-3_9
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