Zusammenfassung
Von den meisten Autoren wird berichtet, daß mit optimal dosierten unspezifisch-therapeutischen Maßnahmen, z. B. Eiweißinjektionen, bei chronischen Infektionen gute Erfolge zu erzielen sind, daß es aber bei akuten Infektionen viel schwieriger ist, die Abwehreinrichtungen des Organismus gegen den Infektionsprozeß zu steigern. Scheint doch in manchen Fällen umgekehrt eine Aktivierung der Erreger durch unspezifisch-therapeutische Maßnahmen einzutreten, so daß der Infektionsprozeß gefördert wird. Diese Gefahr ist vorhanden, wenn die die Abwehreinrichtungen aktivierenden optimalen Dosen überschritten werden. Oben wurde in dem Kapitel über Metalltherapie auf die Befunde von Walbum hingewiesen, der ebenfalls fand, daß die Aktivierung der Körperzellen bei geringerer Dosis liegt als die der Erreger. Bei eigenen Versuchen an mit Pneumokokken infizierten Mäusen gingen die mit Proteinen behandelten Tiere meist eher zugrunde als die unbehandelten. Es war also eher eine Förderung des Infektionsprozesses statt einer Heilwirkung festzustellen. Wir haben deshalb die Aktivierung von Parasiten durch Extrakte aus Organen gesondert studiert. Bei einem derartigen Studium an Mikroorganismen und einzelligen Gebilden ist von Vorteil, daß meist leichter zu überblickende Verhältnisse vorliegen als bei den Aktivierungen im Organismus des Warmblüters.
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Literatur
Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden von E. Abderhalden, Abt. XIII, Teil 2, S. 665.
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Weichardt, W. (1936). Nicht nur auf Körperorgane, sondern auch auf Infektionserreger können unspezifische Reize leistungssteigernd wirken. In: Die Grundlagen der Unspezifischen Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41276-3_12
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