Zusammenfassung
Eines der Mittel, die Beziehung von Familienleben und Kriminalität zu untersuchen, ist die Aufspaltung nach Familienstand. Die zunehmende Abneigung amtlicher Kriminalstatistiken gegen die Erhebung des Familienstands1 ist nicht berechtigt. Damit soll nur den Schwierigkeiten ausgewichen werden, die hinter den rechtlichen Kategorien stehen. Auch herrscht die Furcht, ein Dogma einzubüßen, das der alte und tüchtige Moralstatistiker von Öttingen als die „sittigende Macht des Familienlebens“ bezeichnet hat2. An diesem Glaubenssatz, so meint man, darf die Wissenschaft nicht rütteln. Er kommt aus grauer Vorzeit und dem Denken ahnengläubiger Kulturen. Selbst wenn die Ehe von tausend widrigen Einflüssen bestürmt wird, die das Zeitalter der Maschinen heraufgeführt hat, so bleibt sie mit allen Mißerfolgen das größte und das segensreichste aller Institute. Gewiß hat die Entwicklung neuen Krisen Tür und Tor geöffnet. Wer sie nicht sehen will, hat sie damit nicht aus der Welt geschafft.
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Hinweise
Geimm, Jacob: Teutonic mythology, Bd. IV, S. 1786, London 1888.
Singer, Isidor: Jewish Encyclopedia, Bd. IV, S. 390, New York 1906.
Preller, L.: Römische Mythologie, Bd. I, S. 203, Berlin 1881.
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von Hentig, H. (1962). Die Problematik der Familiengruppen. In: Das Verbrechen II. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41246-6_5
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