Zusammenfassung
Eine richtige Kalkulation oder deutsch ausgedrückt, Selbstkostenberechnung ist für die Entwicklung eines jeden Werkes von großer Bedeutung. Auf Grund der Selbstkostenberechnung sollen die Verkaufspreise gestellt werden; wenn also auf diesem Felde nicht mit der größten Gewissenhaftigkeit gearbeitet und allen Verhältnissen in zuverlässigster Weise Rechnung getragen wird, dann kann es vorkommen, daß, selbst bei der lebhaftesten Beschäftigung eines Werkes, kein Nutzen zu verzeichnen sein wird. Selbstkostenberechnung! Das Wort hört sich so einfach an, soll demselben aber die richtige Geltung verschafft werden, dann knüpfen sich daran so viele sorgfältige Arbeiten, daß es nicht so leicht ist, sich im Handumdrehen in alles, was zu einer Selbstkostenberechnung in einem großen Werke gehört, hineinzudenken. Wie oft hört man im geschäftlichen Leben die Worte gebrauchen: „Wir haben haarscharf kalkuliert und haben unsere Preise so niedrig gestellt, daß uns nur ein ganz bescheidener Nutzen bei dem Geschäfte bleibt.“ Haarscharf kalkuliert! Man begebe sich nur in ein großes Werk hinein, sehe sich das Treiben in demselben an, verfolge die Tätigkeit der verschiedenen Arbeiter, beachte, in welcher Weise hier und dort mit Material umgegangen wird und halte diesem Bilde dann die Worte „haarscharf kalkuliert“ entgegen, dann wird man sich sagen müssen, wie ist bei solchem Betriebe überhaupt eine haarscharfe Kalkulation möglich! Wer scharf rechnet, der rechnet falsch, das ist ein altes Wort, das sich im geschäftlichen Leben stets bewahrheitet hat. Am allerwenigsten ist aber ein scharfes Rechnen in einem Fabrikbetriebe angebracht, wo selbst die geringsten Störungen oft zu großen Extraausgaben führen können.
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Ballewski, A. (1907). Die Kalkulation. In: Der Fabrikbetrieb. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41237-4_37
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