Zusammenfassung
„Die Zeit des Mitleids und der Güte — Das ist die stille, kühle Nacht — Da über der versengten Blüthe — der Thau des Himmels segnend wacht“1). Der Schlaf, die Schattenseite des Lebens, ist zugleich eine Lichtseite unseres Daseins; Philosophen und Dichter wissen uns weit mehr von ihm zu melden als die Naturforscher, aber alle kommen darin überein, daß sie ihn als den großen Regulator des Lebens ansehen. Wie ein aufgezogenes Uhrwerk wirkungslos rasch abrollt und sich abnützt, wenn die in der Feder aufgespeicherte Kraft nicht durch Hemmungs-Apparate gleichmäßig vertheilt und damit auch gespart wird, so muß der Menschenleib vorschnell zu Grunde gehen, wenn in die Verbrennung durch den Sauerstoff, in den Umsatz der Gewebe, in das Spiel der Nervenströme, die aus den Ganglienzellen in die Nöhren millionenfach hinüber — und herüberziehen, nicht der Schlaf verlangsamend und beruhigend eingreift.
Es ist „der heil’ge Schlaf, Der uns das wüste Garn der Sorge löst, Der Tod im Leben jedes Tags, das Bad Der wunden Müh’, der Balsam kranker (Seelen, Der zweite Gang im Gastmahl der Natur, Das nährendste Gericht beim Fest des Lebens!“
Shakespeare (Macbeth).
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Sonderegger, L. (1892). Schlaf. In: Vorposten der Gesundheitspflege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41191-9_6
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