Zusammenfassung
Wenn wir von den Schenkelhalsfrakturen durch metastasierende Prozesse absehen, so sind differentialdiagnostisch für Spontanfrakturen in erster Linie die Tabes dorsalis und der radiogene Schenkelhalsbruch nach Bestrahlung (Osteoblasten sind radiosensibler als Osteoklasten) eines Genitalcarcinoms in Erwägung zu ziehen. Während dem radiogenen Schenkelhalsbruch bei negativem Röntgenbefund zunächst vor Eintreten der Fraktur Schmerzen im Bereich des Hüftgelenkes vorausgehen, fällt beim Tabiker der warnende Schmerz weg, der ihn auch davon abhält, die verletzte Gliedmaße stärker zu belasten, als dies dem Bruch zuträglich ist. Dies ist auch einer der wesentlichen Gründe, warum Tabiker erst Tage nach der Schenkelhalsfraktur den Arzt aufsuchen und sich ihm erst Monate nach der Entlassung mit meist grotesken Röntgenbildern wieder vorstellen. Wenn im allgemeinen tabische Frakturen eine gute Heilungstendenz zeigen, so sind jedoch besonders die Schenkelhalsfrakturen gefährdet, da es wegen Mangel an reaktionsfähigem Periost zu keiner periostalen Callusbildung kommen kann und röntgenologisch die endostale Callusbildung schwer zu beurteilen ist. Fast unmöglich ist es aber auch, die für einen geringen Prozentsatz der Tabiker typischen Knochenveränderungen im Bereich des Hüftgelenkes, die ohne wesentliche Verschmälerung der Corticalis einhergehen, im Röntgenbild zu erkennen.
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© 1966 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Zimmermann, W.E. (1966). Zur Osteosynthese bei pathologischen Schenkelhalsfrakturen. In: Rehn, J. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallheilkunde Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin e.V.. Hefte zur Unfallheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41162-9_19
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