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Gewindetoleranzen als Grundlagen der Austauschbarkeit

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Book cover Messen und Prüfen von Gewinden

Part of the book series: Werkstattbücher ((WERKSTATTBÜCHER,volume 65))

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Zusammenfassung

Als im Jahre 1876 der Verein Deutscher Ingenieure auf Vorschlag des Ingenieurs Delisle versuchte, an Stelle der verschiedenen in Deutschland gebräuchlichen metrischen und des Whitworthgewindes (Whitworth England 1841) ein einheitliches metrisches Gewinde einzuführen1, scheiterte dieser Plan an der Teilnahmlosigkeit oder ablehnenden Haltung der Industrie. Allerdings hatte sich das Whitworthgewinde (Profil s. Abb. 2) als so zweckmäßig erwiesen, daß an den meisten Stellen kein Verlangen nach etwas Neuem vorlag. Tatsächlich hat es sich bis heute nicht verdrängen lassen und ist auch vollgültig in die Normen aufgenommen worden, sowohl für Befestigungsgewinde (DIN 11) als auch für Rohrgewinde (DIN 259 und 260) und Feingewinde (DIN 239 und 240). Gleichwohl lebten die Bestrebungen nach Schaffung eines metrischen Gewindes immer wieder auf. So entstand 1890 in Zusammenarbeit mit der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt das Löwenherzgewinde mit dem Bereich von 1...10mm für die Feinmechanik. Es hat einen Flankenwinkel von 5308′ (zwei Eckpunkte im Quadrat mit der Mitte der gegenüberliegenden Seite verbunden, also ohne Winkelmeßgerät zu zeichnen). Dieses Gewinde ist heute zugunsten des in DIN 13 genormten metrischen Gewindes von 1...10 mm mit 600 Flankenwinkel wieder aufgegeben. Das Profil mit 600 Flankenwinkel und abgestumpften Gewindespitzen (Abb. 1) stammt von Sellers (Amerika 1864), jedoch im Durchmesser nach Zollmaßen gestuft. Es lag auch dem metrisch gestuften französischen Gewinde von 1894 zugrunde und wurde beibehalten, als deutsche, französische und schweizerische Verbände auf dem Züricher Kongreß 1898 das mit System International (SI, nicht zu verwechseln mit ISA) bezeichnete metrische Gewinde mit dem Bereich von 6...80mm Durchmesser festlegten. Dieses Gewinde ist dann unverändert, nur mit einem nach oben bis 149 mm Durchmesser erweiterten Bereich als DIN 14 in die deutschen Gewindenormen übernommen worden, die schon vor dem Weltkriege begonnen und für die Befestigungsgewinde und Feingewinde im Jahre 1923 zu einem ersten Abschluß gebracht wurden. Ungefähr um dieselbe Zeit wurde die Normung der Gewindetoleranzen in Angriff genommen.

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Kress, K. (1938). Gewindetoleranzen als Grundlagen der Austauschbarkeit. In: Messen und Prüfen von Gewinden. Werkstattbücher, vol 65. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41093-6_1

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