Zusammenfassung
Alexanders d. Gr. Absicht, die unterworfenen Völker mit seinen Makedoniern und Griechen zu einer Universalmonarchie zu verschmelzen, war zwar durch seinen Tod zunächst vereitelt worden, aber durch die Kämpfe der Diadochen kam diese Verschmelzung doch, wenn auch in anderer Form, zur Verwirklichung; es entstand eine ganze Reihe hellenistischer Reiche, alle verbunden durch das gemeinsame Band der Sprache, die allerdings nach den lokalen Verhältnissen verschiedenes Gepräge erhielt (ή κοινή διάλεκτος). — Während Athen fast nur noch Sitz philosophischer Bildung blieb, wurden dagegen die andern Zweige der Wissenschaft und Kunst von dort verpflanzt und fanden Pflege besonders an den Höfen der pergamenischen Attaliden und der ägyptischen Ptolemäer*); und ganz besonders im Reich der letzteren, welche zum Teil selbst schriftstellerisch thätig waren, wurde das schnell aufgeblühte, als Handelsstadt kosmopolitische und keiner Richtung sich verschliessende Alexandria Mittelpunkt auch der litterarischen Beschäftigungen. Hier schufen schon die ersten Ptolemäer als eine eigenartige Stiftung das Museion, in dessen Hallen und Gängen eine Anzahl Gelehrter, deren Unterhalt aus königlichen Fonds bestritten wurde, sich zusammenfanden und bei Lösung (λύσις) von Streitfragen (ζητήματα) in ungezwungenem persönlichen Verkehr mit einander die Früchte ihrer Studien austauschten. Dazu kamen noch zwei gewaltige Büchersammlungen: die eine im Brucheion, die allerdings bei den Strassenkämpfen gegen Cäsar 47 grossenteils verbrannte, von Antonius aber durch Überführung der pergamenischen wieder ersetzt wurde; die andere im Serapeion: beide fanden ihren Untergang grösstenteils wohl in den häufigen Kämpfen zwischen Christen und Heiden im 3. und 4. Jahrhundert, der Rest bei, der Eroberung der Stadt durch Amru 641.
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Kopp, W. (1901). Von Alexander d. Gr. Tode bis zum Untergange des ägyptischen Ptolemäerreiches und dem Beginn der römischen Kaiserherrschaft (ca. 30 v. Chr.): die alexandrinische Zeit. In: Geschichte der griechischen Litteratur. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41004-2_4
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