Zusammenfassung
Warum nimmt der Umweltschutz bei den meisten Umfragen unter der Bevölkerung einen immer höheren Stellenwert ein, während der Einzelne in der Gesellschaft sich persönlich meist herzlich wenig darum kümmert? Diese Art der Gesellschaftsschizophrenie ist nicht neu und wurde bereits vor längerer Zeit recht anschaulich mittels der sog. Allmende-Tragödie(2) beschrieben: Im einem Ort führt jeder Bauer seine Kühe zum. Grasen auf die Gemeindewiese, die „Allmende“. Sie gehört der Allgemeinheit und Ihre Benutzung ist für ihn kostenlos. Da er so Milch und Fleisch zu niedrigen Kosten produzieren kann, wird er seine Herde ständig vergrößern, um seinen Gewinn zu erhöhen. Da diese Überlegung natürlich auch alle anderen Bauern anstellen, wird die Allmende allmählich überweidet und wenn auch die letzten Grasreste zertrampelt sind, wird sich der Bauer nach einer anderen Weide umsehen müssen. Je mehr Bauern — das Unheil ahnend — vorausschauend planen und vorher auf eine eigene Weide ausweichen, umso länger wirft die Allmende für die restlichen Bauern kostenlos Gras ab. Letztere können ihre Milch am Markt billiger anbieten und drängen somit unsere „strategischen Bauern“ vom Markt. Hier offenbart sich der Kern des Dilemmas: Wer sich in einem utilitaristischen Umfeld freiwillig vorausschauend idealistisch verhält, ist zumeist der Verlierer. Grüne Ziele verursachen rote Zahlen.
„As marketers try to keep pace with galloping consumer concerns over the environment, they are discovering what Kermit the Frog already knows: Life isn’t easy when you’re green.“ (1)
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Fischer, M. (1992). Muß unsere Vorstellung von Entsorgung entsorgt werden?. In: Umwelt Wirtschafts Forum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40987-9_13
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