Intravitale Alterungsvorgänge des Erythrocyten

Zusammenfassung

Der Zeitpunkt der intravitalen Zerstörung des Erythrocyten hängt von dem Zusammentreffen endogener, an die Zelle selbst gebundener, mit exogenen an das Milieu gebundenen Faktoren ab. Die Abbildung 1 gibt eine Übersicht über die möglichen Kombinationen im Zusammenspiel endogener und exogener Faktoren bei der intravitalen Erythrocytolyse. Im Falle A liegen physiologische Verhältnisse vor, wobei der Erythrocytenzerfall nach 128 Tagen eintritt. Der Fall B stellt die Verhältnisse bei angeborenem hämolytischen Ikterus und der Fall D die Verhältnisse bei der perniziösen Anämie dar. Die Situationen in C und E wären der gesteigerten Dynamik der Erythrocytenzerstörung, die bei inneren Erkrankungen in gewisser Abhängigkeit von der Aktivität des Krankheitsverlaufes besteht, zuzuordnen. Welche Ursachen im einzelnen der gesteigerten Aggression des Milieus zugrunde liegen, ist bislang unbekannt. Bisher konnten lediglich die stoffwechselpathologischen Verhältnisse bei der chronischen Nephritis sowie die mechanischen Verhältnisse eines überhöhten mittleren und diastolischen Blutdruckes als wesentliche Ursache einer Hämolyse ausgeschlossen werden. Ob blokkierende Antikörper als solche Teilursache oder nur Begleiterscheinungen bei der Erythrocytenzerstörung sind, ist ebenfalls noch nicht endgültig entschieden.