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Part of the book series: Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ((VDGINNERE))

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Zusammenfassung

Wenn wir als Kliniker zum Abschluß des heutigen Tages einige Worte zur Anwendung der Sulfonylharnstoffpräparate in der Therapie des Diabetes sagen möchten, so liegt uns nicht so sehr daran, erneut zu bestätigen, daß diese Substanzen sich inzwischen bei einer großen Anzahl von Zuckerkranken als Antidiabeticum gut bewährt haben. Das ist in den letzten Monaten bereits von einer Reihe von Autoren geschehen, und es dürfte kaum zu bezweifeln sein, daß mit der Einführung dieser Präparate ein neuer Abschnitt der Diabetestherapie begonnen hat. Andererseits kann aber auch nicht eindringlich genug hervorgehoben werden, daß damit keineswegs nun alle Probleme der Diabetesbehandlung ihre Lösung gefunden haben, und es soll nicht verschwiegen werden, daß dem übertrieben enthusiastischen Auftakt zu dieser neuen Aera in der Tagespresse vor etwa 1/2 Jahr eine gewisse Enttäuschung unter den Zuckerkranken gefolgt ist; eine Enttäuschung darüber, daß die neuen Medikamente keineswegs ein Allheilmittel gegen den Diabetes sind, wie es zunächst den Anschein haben konnte, und daß es keineswegs das Gros der Diabetiker ist, bei dem die perorale Therapie zum Erfolg führt. Es scheint mir deshalb angebracht zu sein, zunächst einmal festzustellen, in welchem Umfang denn die Sulfonylharnstofftherapie überhaupt anwendbar ist. Die bisher in der Literatur genannten Zahlen einer Erfolgsstatistik von 70% oder sogar mehr geben insofern ein falsches Bild, als es sich bei dem ihnen zugrundeliegenden Krankengut um ein ad hoc ausgewähltes Material handelt, das heißt, es wurden nur oder vorwiegend Kranke mit Invenol oder Nadisan behandelt, bei denen man auf Grund gewisser, noch zu besprechender Kriterien von vornherein annahm, daß sie sich für diese Therapie eignen würden. Das hat auch Bertram ausdrücklich betont; es ist aber vielfach nicht genug beachtet worden. Wir selbst haben absichtlich, wie ich betonen möchte, bei unseren ersten 100 Kranken einen anderen Weg beschritten und grundsätzlich bei allen ohne Auswahl, wie sie in die Klinik kamen, einen Versuch mit der peroralen Therapie gemacht, mit Ausnahme einiger Kinder und Jugendlicher unter 20 Jahren. An diesem also nicht ausgesuchten Kollektiv, von dem immerhin etwa zwei Drittel das 40. Lebensjahr bereits überschritten hatten, ergab sich eine Erfolgsquote von etwa 40%. Es war also nicht ganz die Hälfte aller Kranken für die perorale Behandlung geeignet.

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© 1956 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Heinsen, H.A., Hagen, H. (1956). Kritisches zur peroralen Diabetestherapie. In: Kauffmann, F. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40971-8_76

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  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich

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