Der Einfluß der Kohlenhydratzufuhr auf die Insulinempfindlichkeit bei Diabetes mellitus

Zusammenfassung

Die Feststellung des Grades der Insulinempfindlichkeit ist für die Theorie und praktische Diabetestherapie hinsichtlich der pathogenetisehen Einteilung und Differenzierung von außerordentlichem Nutzen. Außer dem von Falta und Boller ausgearbeiteten Insulinauslaßverfahren zur Bestimmung des Glucoseäquivalentes wurden mehrere Untersuchungsmethoden, wie der Radoslavversuch, der MacBryde-, Griffith- oder Himsworthtest dafür angegeben. Diese Funktionsproben sind jedoch von vielen Faktoren, wie z. B. der vegetativen Ausgangslage, der Höhe des Nüchternblutzuckers, entsprechend dem Wilderschen Ausgangswertgesetz, bzw. dem von Mohnike ins Dynamische übertragenen Ausgangsrichtungsgesetz, der Konstitution, der Flüssigkeitszufuhr, der Ernährung am Vortage usw. abhängig, so daß von einem Teil der Autoren ihre Verwendbarkeit zu diesem Zwecke bezweifelt, ja ihnen sogar ein Wert zur Beurteilung dieser Frage abgesprochen wird. Nach eingehenden Untersuchungen neuerer Zeit erlaubt jedoch der intravenöse Insulinversuch mit 1/20 E pro Kilogramm Körpergewicht, wenn das Ergebnis durch dreimalige Wiederholung gesichert ist, eine Aussage über die Insulinempfindlichkeit (Appel).