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Zusammenfassung

Das hauptsächlichste Material zur Verfälschung der ätherischen Oele, sowohl der theuren, als auch der billigeren, war von jeher das Terpentinöl, besonders das rectificirte. Die bisher übliche pharmakologische Anweisung, das den ätherischen Oelen beigemischte Terpentinöl zu erkennen, verweist den Untersucher auf den Geruchssinn, und bei einigen Oelen auch auf das Verhalten.gegen Jod. Nun ist der Geruchssinn von verschiedener Kraft und in denjenigen Fällen ohnmächtig, in welchen der Geruch des ätherischen Oeles kräftiger ist als der des rectificirten Terpentinöls, und diese Fälle sind die häufigsten. Ferner werden die Fälscher nicht nach dem gewöhnlichen Terpentinöle greifen, welchem allerdings ein besonderer Geruch zukommt, nein, sie greifen zu einem Terpentinöle, welches 1–2–3 mal rectificirt ist, und welchem ein specifischer Geruch völlig abgeht. Zu manchen Oelen wird sogar ein mit Kohlenpulver behandeltes und dann rectificirtes Terpentinöl entweder zugemischt oder der Muttersubstanz, aus welcher das Oel bereitet wird, zugesetzt und der Destillation unterworfen. Von einem Reisenden erfuhr ich ähnliches, auch dass das Terpentinöl für diese Verfälschungszweeke keineswegs junger Beschaffenheit sein dürfe, vielmehr 1–2 Jahre alt, übrigens ein bereits rectificirtes sein müsse. Diese Erzählung hielt ich für eine Mythe und habe desshalb davon nirgends Erwähnung gethan, heute aber wende ich derselben einigen Glauben zu. Es ist ja erklärlich, dass der Fälscher stets das rectificirte Terpentinöl verwenden wird, weil demselben der specifische Geruch ziemlich abgeht und der Geruch des verfälschten Oels stets vorwaltet. Den Oelen, welche durch Destillation gewonnen werden, setzt man das Terpentinöl wohl nur selten nach der Destillation zu, sondern giebt es mit der Muttersubstanz in den Destillirapparat, urn es mit dem destillirenden Oele schwesterlich zu verbinden. Bei den Prüfungen der ätherischen Oele traf ich häufig rectificirte Oele au, welche sieh der nicht rectifieirten Sorte gegenüber terpentinölhaltig erwiesen. Das natürliche Cajeputöl z. B. erwies sich stets frei von Terpentinöl, nicht aber die ans verschiedenen Quellen bezogenen rectificirteu Cajeputöle.

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© 1885 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Hager, H. (1885). Einleitung. In: Chemische Reactionen zum Nachweise des Terpentinöls in den ätherischen Oelen, in Balsamen etc. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40487-4_1

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