Zusammenfassung
Obwohl alle Bewegungsvorgänge mit Reibung verbunden sind, obwohl in der Statik Haftreibung, oder, wie wir kürzer sagen wollen, Haftung niemals fehlt, behandeln wir die damit verbundenen Kräfte als eine Art Anhang. Das hat zwei triftige Gründe: Diese Kräfte sind oft so klein, daß sie für eine erste Rechnung wegbleiben können, und sie sind zahlenmäßig nur sehr ungefähr angebbar. Historisch hat die Reibung die Erarbeitung des Kraftbegriffs und insbesondere die Entdeckung der „lex secunda“ (Newtons: Kraft = Masse mal Beschleunigung) jahrhundertelang verhindert. Erst als Galilei* durch seine Fallversuche gezeigt hatte, daß man von der Reibung, dieser täglichen Erfahrung, „absehen“ müsse, konnte eine rationale Mechanik entstehen.
An erratum to this chapter is available at http://dx.doi.org/10.1007/978-3-662-40470-6_11
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Galileo Galilei, 1564–1642; Isaac Newton, 1643 – 1727.
Die Wortwahl ist nicht glücklich: K, G usw. werden eingeprägt, unabhängig davon, wie der Körper sich bewegt; R hängt vom Bewegungs-zustand ab, ist also in diesem Sinne nicht „eingeprägt“. R könnte man, im Gegensatz zur geometrischen Reaktionskraft H — Gl. (a) —, eine physikalische Reaktionskraft — Gl. (e) — nennen. Aber natürlich folgen wir dem Sprachgebrauch.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1967 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Marguerre, K. (1967). Haftung und Reibung. In: Technische Mechanik. Heidelberger Taschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40470-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-40470-6_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-39408-3
Online ISBN: 978-3-662-40470-6
eBook Packages: Springer Book Archive