Zusammenfassung
Ein Sturm hat an der Felsenküste von Helgoland Massen von Meeresalgen von ihrem Standort losgerissen und ans Ufer geworfen; die Hauptmenge dieser Tanghaufen, denen ein herber Geruch entströmt, bilden die groβen Formen der Brauntange, Laminarien und Fucus. wirr durcheinander geworfen; bei näherer Untersuchung gewahren wir dann breite rote Blätter von Delesseria, Büschel von Plocamium und Polysiphonia neben vielen anderen kleineren roten und braunen Formen. Schlaff und zusammengefallen liegen sie da ; aber leicht gewinnen wir schon einen Eindruck von der Fülle und der mannigfachen Zierlichkeit der Formgestaltung der Algen, die der Schoβ des Meeres birgt, wenn wir sie in einer Schüssel mit Wasser sich im freien Spiel der Formen entfalten lassen. Nur an felsigen Küsten freilich ist ein solcher Reichtum anzutreffen, so an der Nordsee nur bei Helgoland; sonst geben dort die flachen Ufer mit ihren beweglichen Sanddünen den Algen nur wenig Gelegenheit zur Entwicklungy abgesehen von Pfählen der Landungsbrücken etwa und Buhnen. an denen sie ansitzen können. Auch der bewegliche Meeresboden ist in der Nordsee fast völlig frei von Algen. Am ärmsten an Meeresalgen ist von den Nordsee-Inseln wohl Sylt, an dessen Westseite überhaupt keine Algen wachsen und auch nur in ganz geringen Mengen angeschwemmt werden. Von Föhr gibt der bekannte Algen-:orscher Major Reinbold nur 15 Florideen und Phaeophyceen an, von Amrum deren 19. Im nördlichen Adriatischen Meere, an der Küste von Istrien, ist der Grund des dort relativ flachen Meeres nicht vegetationslos, das Schleppnetz fördert ein buntes Gewirr von Tierund Pflanzenformen empor, mit Schlamm und Steinen gemischt, unter denen niemals Kalkalgen, Corallinaceen verschiedener Form fehlen.
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Pilger, R. (1916). Allgemeiner Teil. In: Die Algen. Kryptogamenflora für Anfänger, vol Bd. 4, Abt. 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40422-5_1
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