Zusammenfassung
Bei den Anwendungen der reinen Mathematik auf die Erscheinungen der wirklichen Welt handelt es sich stets um eine mehr oder weniger große Anzahl von gewissen Vereinfachungen. Denn es ist nicht möglich und nicht nötig, alle Einflüsse, denen ein Körper unterliegt, jederzeit in Rechnung zu ziehen. Nicht möglich, weil selbst auf den ersten Blick als sehr einfach erscheinende Naturvorgänge bei genauerer Betrachtung sich als sehr verwickelt erweisen und weil von den hierbei in Betracht kommenden Einflüssen die wenigsten ihrer mathematischen Gesetzmäßigkeit nach bekannt sind. Nicht nötig, weil nur eine beschränkte Anzahl von den Naturkräften, die überhaupt auf den Körper einwirken, eine so bedeutende Wirkung ausübt, daß diese in Anbetracht der Genauigkeit der Rechnung, die angestrebt wird, berücksichtigt werden muß. Je nach der Natur der zu lösenden Aufgabe und je nach dem Grade der zu erreichenden Genauigkeit können wir den einen oder andern Einfluß unberücksichtigt lassen; und eben darin u. a. liegt die Möglichkeit der Erforschung der Natur. Handelt es sich z. B. in der Astronomie um die Bewegung des Merkurs um die Sonne, so wirkt auf ihn nicht nur die Anziehung der. Sonne, sondern auch noch diejenige der Venus, der Erde und der übrigen Planeten, Planetoiden und Monde, ferner die Anziehung der übrigen fernen Sonnen, der Fixsterne; es wird aber in vielen Fällen genügen, lediglich denjenigen Einfluß, den die Rechnung als den bei weitem größten aufweist, nämlich die Anziehung der Sonne, zu berücksichtigen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Cranz, C. (1925). Wurfbewegung ohne Berücksichtigung des Luftwiderstandes. In: Cranz, C. (eds) Äussere Ballistik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40321-1_1
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