Zusammenfassung
Anatomische Untersuchungen und Beobachtungen können das Wesen der Mittelohrtuberkulose nicht erschöpfend aufklären. Die autoptische Untersuchung lehrt vorwiegend nur den Endausgang oder wenigstens die vorgeschrittensten Stadien, nicht aber alle die mannigfaltigen Erscheinungsformen der Mittelohrtuberkulose würdigen. Je ausgiebiger man diejenigen Kriterien, die zur Feststellung tuberkulöser Prozesse dienen, auch in der klinischen Beobachtung, unabhängig von aprioristischen Vorstellungen, nach denen nur ganz bestimmte Bilder als verdächtig auf Tuberkulose gelten, anwendet, um so häufiger werden die Formen „latenter“, unseren gegenwärtigen klinischen Vorstellungen nicht entsprechender Tuberkulosen auch des Mittelohrs aufgedeckt, desto deutlicher die Tatsache werden, daß die Fälle mit den bekannten, für pathognomonisch gehaltenen Verlaufseigentümlichkeiten durchaus nicht die Regel, sondern fast seltener als solche Formen sind, welche bisher entweder für seltene Ausnahmen gehalten oder gar nicht als spezifische Prozesse erkannt wurden. So große Verschiedenheiten die einzelnen Formen der Mittelohrtuberkulose, zumal in gewissen Verlaufsstadien zeigen, lassen sie sich doch leicht auf einige wenige Haupttypen zurückführen.
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Brieger, O. (1905). Zur Klinik der Mittelohrtuberkulose. In: Beiträge zur Ohrenheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40175-0_18
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