Zusammenfassung
Der Endzweck der Bestimmung der Beschleunigungsverhältnisse eines Systems oder Getriebes ist immer die Ermittlung der Massendrucke. Dieser Ausdruck soll zunächst etwas näher erläutert werden. Die Beschleunigung, welche ein mit Masse behafteter, kurzum ein materieller Punkt bei der Bewegung längs seiner Bahn erfährt, ist die Wirkung einer Kraft, welche an dem Punkte angreift. Diese Kraft, welche ebenso wie Geschwindigkeit und Beschleunigung als Vektor darzustellen ist, hat mit der Beschleunigung gleiche Richtung und auch den gleichen Richtungssinn. Sind die Beschleunigung und die Masse des materiellen Punktes bekannt, so berechnet sich aus der Newtonschen Grundgleichung Kraft = Masse × Beschleunigung oder K = M · b die Größe der Kraft. Die Masse eines Körpers findet man bekanntlich aus dessen Gewicht durch Division mit der Erdbeschleunigung g, welche rund \(980\frac{{{\text{cm}}}} {{\sec ^2 }}\) ist. Ist der bewegte Punkt sich selbst überlassen, so daß die Kraft K verschwindet, so wird auch die Beschleunigung zu Null; d. h. es tritt keine Geschwindigkeitsänderung ein. Die absolute Punktbahn ist eine Gerade, welche mit gleichförmiger Geschwindigkeit durchlaufen wird. Der Inhalt dieses Satzes ist das Trägheitsgesetz. Die Kraft, welche dem bewegten Punkt die Beschleunigung erteilt, geht immer von einem zweiten materiellen Punkt oder Körper aus, sie kann eine Fernkraft sein, wie z. B. die Gravitation oder die magnetischen Kräfte, sie kann aber auch, und das ist bei den hier behandelten Aufgaben durchweg der Fall, von dem zweiten Körper durch direkte Berührung mit dem bewegten Punkt auf diesen übertragen werden.
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Christmann, A., Baer, H. (1910). Die Massenkräfte bewegter ebener Systeme. In: Grundzüge der Kinematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40072-2_8
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