Zusammenfassung
In den letzten 50 Jahren ist die Morphologie der Zell- und Kernteilung von einer großen Reihe von Forschern in allen ihren Einzelheiten genau studiert worden. Demgegenüber ist die Anzahl der Arbeiten, die sich mit den Ursachen, die zur Teilung führen, beschäftigen, eine wesentlich geringere. Immerhin sind über die auslösenden Faktoren in den letzten Jahren wichtige Untersuchungen angestellt worden. Diese und die sich daran anschließenden Hypothesen sollen im folgenden kurz geschildert werden. Die Problemstellung ist vor kurzem von Gurwitsch (1926) durch die nachstehend zitierte Frage genau formuliert worden: „Ist die Zellteilung ein notwendiges, d.h. eindeutig verbundenes Glied einer Abfolge von binnenzelligen Prozessen, die stetig und evtl. periodisch verlaufen, oder kommt sie erst bei Hinzutritt von Faktoren zustande, die nicht zur Kausalkette binnenzelliger Prozesse gehören?“ (Das Problem der Zellteilung, S. 15.) Man kann dies auch folgendermaßen ausdrücken: Ist die Teilung ein autonomer Prozeß oder ein induzierter Vorgang, also eine Reizreaktion? Diese Frage wurde von verschiedenen Seiten in verschiedenster Art beantwortet. Im ersten Sinne entschieden sich u. a. Richard Hertwig und Josef Spek, in letzterem Gottlieb Haberlandt und Alexander Gurwitsch.
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Zitierte Literatur
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Rossmann, B. (1928). Untersuchungen über die Theorie der Mitogenetischen Strahlen. In: Untersuchungen über die Theorie der mitogenetischen Strahlen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-40055-5_1
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