Zusammenfassung
Die menschliche Natur ist unverwüstlich und zum Fortschritte bestimmt. Wenn alle die politischen, kirchlichen, socialen und medicinischen Mißhandlungen, denen sie forwährend ausgeseút war, bleibend eingewirkt häatten, wir wären längst unter unsern neuen Herrn Vetter Gorilla hinabgesunken. Ebensalls wahr ist, das ein Jeder nur lernt, was er lernen kann, und daß man nicht einen Kulturmenschen auf einen Wilden, einen Weisen auf einen Narren pfropfen darf, wenn nicht alle beide absterben sollen, und daß im großen Ganzen ein Volk genau so glücklich, so gut regiert und pastorirt und so gesund ist, als es zu sein verdient und Anlage hat. Darum ist das träge Sichgehenlassen nicht entschuldigt. Wir möchten vernünftige Individuen, Selbstwerthe, nicht bloß Exemplare einer naturgeschichtlichen Species und nicht bloß Zoffern in der Bevölkerungsstatistik sein.
„Wer lehrt mich? was soll ich meiden? Soll ich gehorchen meinem Drang? Ach! Uns’re Thaten selbst, so gut als uns’re Leiden, Sie hemmen unsers Lebens Hang.“ Goethe (Faust).
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Sonderegger, L. (1901). Lebenslauf. In: Vorposten der Gesundheitspflege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39988-0_12
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