Zusammenfassung
Die Lebenserscheinungen beruhen auf der chemischen Umwandlung organischer Stoffe. Die der Umwandlung zugrunde liegenden Vorgänge sind von verschiedener Natur: Oxydation (z. B. Verbrennung von Zucker zu CO2 und H2O), Reduktion (z. B. Umwandlung von Sauerstoffreichem Kohlenhydrat in sauerstoffarmes Fett), Spaltung (z. B. Abbau von Eiweiß in Aminosäuren), Synthese (z. B. Bildung des Harnstoffs aus Kohlensäure und Ammoniak). Vergleicht man jedoch die Stoffe, die am normal ernährten Tiere mit der Nahrung eingeführt werden, mit den Stoffen, die aus ihnen hervorgehen und vom Tiere nach außen abgegeben werden, so muß es sofort auffallen, daß letztere überwiegend sauerstoffreicher und von kleinerem Molekulargewichte sind. Es kann also gesagt werden, daß es sich im Endergebnisse stets um eine oxydative Spaltung handelt, derzufolge hochmolekulare, an Sauerstoff verhältnismäßig ärmere Verbindungen in solche von weit geringerer Molekulargröße und weit größerem Sauerstoffgehalt überführt werden, die den Körpersubstanzen unähnlich sind. Der ganze Prozeß wird daher als Dissimilation, Katabolismus bezeichnet.
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Hári, P. (1928). Stoffwechsel und Energieumsatz. In: Kurzes Lehrbuch der Physiologischen Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39823-4_10
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