Zusammenfassung
Die Lösung der finanziellen Aufgaben, die der Eisenbahnbau stellte, hat Rußland fast von Anbeginn ganz besondere Schwierigkeiten bereitet. Es waren nicht nur die großen Summen, die in Frage kamen, sondern ebenso die Zeitumstände, unter denen sie beschafft werden mußten. Groß, gemessen an dem Maßstabe, wie ihn die Zeit jeweils abgab, waren die Beträge in den Augen der leitenden Staatsmänner zur Regierungszeit des Kaisers Nicolai I. (1825–1855), so groß, daß sie davon überzeugt waren, Rußland sei zu arm, um derartige „ungeheure.“ Summen aufzubringen. Mit der Zeit wurden aber natürlich jene bescheidenen Anfänge verlassen, die Ausgaben wurden größer und die erforderlichen Kapitalien wuchsen-. Aus der Geschichte der Eisenbahnen Rußlands ist ja bekannt, mit welchen ganz außerordentlichen Schwierigkeiten die Finanzverwaltung zu kämpfen hatte, auch wenn man nur den Zinsendienst im Auge behält. Die vom Staate übernommene Garantieleistung für rechtzeitige Einlösung der Zinsscheine erforderte sehr große Aufwendungen, die besonders drückend waren, weil Handel und Industrie noch in den Kinderschuhen steckten und namentlich der Ausfuhrhandel lange nicht entwickelt genug war, um Gold in so großer Menge ins Land zu bringen, daß es genügte, dem Auslande, das die Baugelder zum größten Teil dargeliehen hatte, die Zinsen rechtzeitig zu zahlen.
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Siehe S. 1 ff.
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Mertens (1919). Regelung des Geldverkehrs der Privatgesellschaften mit dem Auslande. In: 1882–1911 Dreißig Jahre russischer Eisenbahnpolitik und deren wirtschaftliche Rückwirkung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-39714-5_17
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