Diabetische Ketoazidosis im Kindesalter

Summary

Since 1972, the treatment of diabetic coma, ketoacidotic or hyperosmolar, with regular infusions of low doses of insulin, is a well-established form of therapy. Pediatricians all over the world apply this regimen regularly since 1975. In contrast to this there is the regime of intravenous or intramuscular application of high doses of insulin. To control the effectivity of these two methods, we compared two approximately identical groups of patients and analysed 17 different parameters. The patients of the low dose insulin infusion regimen needed less insulin, potassium and bicarbonate and reached earlier a bloodglucose level of 300 mg/dl. They also had a rapid and uneventful restoration of their electrolyte metabolism. Hypogly-caemia did not occur. There was no significant hy-pokalaemia or hypernatraemia. In contrast to this, the conventionally treated group showed much more complications. The hospital stay and the daily requirement of insulin was significantly higher. We believe that the low dose infusion regimen of insulin is a safe and easy therapeutic method. It surely is an alternative way for treating diabetic coma.

Zusammenfassung

Seit 1972 wird bei der diabetischen Ketoazidosis die kontinuierliche intravenöse Infusion kleiner Insulindosen eingesetzt. Auch in der Pädiatrie löst diese Behandlungsmethode seit 1975 zunehmend die herkömmliche Behandlung mit Injektion relativ hoher als Bolus verabreichter Insulindosen ab. Zur Beurteilung der Effizienz dieser alternativen Verfahren wurden zwei in ihren klinischen und laborchemischen Merkmalen weitgehend identische Patientenkollektive anhand von 17 Parametern verglichen. Die mit kontinuierlicher Infusion kleiner Insulindosen behandelte Gruppe erreichte unter geringerer Insulin-, Kalium-und Bikarbonatzufuhr den erwünschten Serumglukosespiegel von 300 mg/dl in kürzerer Zeit. Unter Infusion höherer Flüssigkeitsmengen normalisierte sich der Elektrolythaushalt schneller. Hypoglykämien wurden nicht beobachtet. Nennenswerte Hypokaliämien und Hypernatriämien traten nicht auf. Im Gegensatz dazu zeigte die mit der herkömmlichen Methode behandelte Vergleichsgruppe wesentlich mehr Komplikationen, die Verweildauer im Krankenhaus war länger, der Insulinbedarf bei Entlassung höher. Die Behandlung der diabetischen Ketoazidosis mit kleinen Insulindosen erwies sich insgesamt als sicher und leicht steuerbar. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse darf sie als empfehlenswerte Alternative zur herkömmlichen Behandlung angesehen werden.

Auszüge dieser Arbeit wurden auf der 14. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Freiburg 24.–26. Mai 1979, vorgetragen

Teile dieser Arbeit sind Gegenstand der Dissertation von cand. med. Agnes Evenschor