Zusammenfassung
Mit den ersten in dauernden Betrieb genommenen Dampfmaschinen war der praktische Nachweis dafür erbracht, daß durch Aufwand von Wärme mechanische Arbeit in beliebigen Mengen gewonnen werden kann, nur begrenzt einerseits durch die Größe der Maschinen und die Höhe des Dampfdrucks, andererseits durch die Menge der im Kessel verbrannten Kohlen. Aber die Rolle, die die Wärme als solche bei dieser Arbeitserzeugung spielt, der zahlenmäßige Zusammenhang zwischen den aufgewendeten Wärme- und den gewonnenen Arbeitsmengen, blieb noch geraume Zeit nach der allgemeinen Einführung der Dampfmaschinen unaufgeklärt. Die technische Praxis gewann zwar ein großes Erfahrungsmaterial über das Verhältnis von Kohlen- bzw. Dampfverbrauch und Maschinenleistung, das dem technischen Fortschritt nutzbar gemacht wurde. Hierher gehört insbesondere die Anwendung immer höherer Dampfdrücke, weitgehender Expansion und der Verbundwirkung. Man war aber nicht in der Lage, zu entscheiden, bis zu welchem Grade eine Maschine die von der Kohle gelieferte Wärme ausnützte, solange der naturgesetzliche Zusammenhang zwischen Wärme und Arbeit unbekannt war. Man konnte zwar Maschinen nach praktischen Ergebnissen untereinander vergleichen, aber die obere Grenze des Erreichbaren blieb unbekannt.
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Referenzen
Mayer pflegte dies in die Worte zu kleiden, „ex nihilo nihil fit“, d. h. „aus dem Nichts kann nichts werden“.
Allerdings nur in grundsätzlicher Hinsicht, im besonderen Falle können sich gewisse Unterschiede ergeben.
Die Gleichstrom-Dampfmaschine, ob sie nun mit gesättigtem oder «überhitztem Dampf betrieben wird, unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht im geringsten von der gewöhnlichen Dampfmaschine; sie erfüllt die wesentlichen Bedingungen des Carnot-Prozesses genau ebenso wenig wie diese.
An Vorschlägen dazu, selbst aus jüngster Zeit, hat es nicht gefehlt.
Abschn. 3.
Abschn. 46.
Tätigkeitsber. d. Phys. Techn. Reichsanst. für 1914.
In F. Henning, Grundlagen, Methoden und Ergebnisse der Temperaturmessung (1915), finden sich alle die wissenschaftliche Thermometrie betreffenden Fragen behandelt.
Tätigkeitsber. d. Phys. Techn. Reichsanst. 1911.
Nach Henning, Annal. Phys. 1914.
Über diese Frage, mit der sich neuerdings die theoretische Physik befaßt, sagt Planck in Physik. Zeitschr. 1912, S. 168 (Neuere thermodynamische Theorien) folgendes: „Nach dem modernen Lorentz-Einsteinschen Prinzip der Relativität ist der absolute Betrag der Energie eines ruhenden Körpers, wenn der äußere Druck zu vernachlässigen ist, gleich dem Produkt seiner Masse in das Quadrat der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes im Vakuum, — eine ungeheuer große Zahl, die sich aber in der Thermodynamik nirgends geltend macht und daher auch bis heute noch keine praktische Bedeutung gewonnen hat.“ Bekannt ist auch, daß beim Zerfall des Radiums sehr bedeutende Energiemengen aus dem Inneren der Atome frei werden, über deren Existenz bis dahin nichts bekannt war. Arbeitswert hat auch diese Energie, sofern sie als Wärme auftritt, nur insoweit, als ihre Temperatur die der Umgebung übertrifft. Mit den neuesten, besonders reinen Radiumpräparaten erhielt man eine Wärmemenge von 132,3 Cal. stündlich für 1 kg Radium, wenn die gesamte Strahlung in Wärme umgesetzt wird.
Nach der neueren theoretischen Chemie besteht ein gewisser, wenn auch u. U. sehr kleiner Dissoziationsgrad in zusammengesetzten Gasen bei jeder Temperatur und jedem Druck. Was man gewöhnlich unter Dissoziationstemperatur versteht, ist diejenige Temperatur, bei der ein deutlich erkennbarer Dissoziationsgrad herrscht. — Über Dissoziation vgl. Bd. II.
W. Nernst, Theoret. Chemie, 6. Aufl. 1909, S. 699. — Zuerst veröffentlicht in den Nachr. d. Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen, Math.-physik. Kl., 1906, Heft I. — Vgl. Bd. II, Abschn. 38.
M. Planck, Vorlesungen über Thermodynamik, 3. Aufl. 1911, S. 268.
Vorausgesetzt, daß der Auspuff in gewöhnlicher Weise erfolgt und der volle Hub zum Ansaugen, sowie gleicher Brennstoff benützt wird.
Z. Ver. deutsch. Ing. 1909, S. 1768: Holborn und Henning, Die Verdampfungswärme des Wassers usw.
Forsch.-Arb. Heft 21 (1905): Knoblauch, Linde und Klebe, Die thermischen Eigenschaften des gesättigten und überhitzten Wasserdampfs. — Die Gegenüberstellung der Werte findet sich in Z. Ver. deutsch. Ing. 1911, S. 1506 ff.
Nach Z. Ver. deutsch. Ing. 1911, S. 1506: W. Schüle, Die Eigenschaften des Wasserdampfes nach den neuesten Versuchen.
Zwischen 1 und 2 at sind die Spalten r, λ und ρ gegen die 2. Aufl. unbedeutend geändert.
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Schüle, W. (1917). Allgemeine Grundlagen der mechanischen Wärmetheorie. In: Technische Thermodynamik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38349-0_6
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