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Zusammenfassung

Struktur und Erkrankungsarten der Linse versteht man nur im Lichte der Entwicklungsgeschichte. Noch im ersten Fetalmonat stülpt sich von dem Ektoderm aus eine blasenförmige Abschnürung in den Becher der sekundären Augenblase ein (Abb. 145). Bald trennt sich die Einstülpung von dem Ektoderm vollständig durch Zwischenschieben einer Mesodermschichte (Anlage der Hornhaut). Während der Epithelzellenbelag der vorderen Wandung des so entstandenen Linsensäckchens aus annähernd kubischen Zellen zusammengesetzt bleibt, strekken sich die Zellen der rückwärtigen Wandung und bilden so einen in das Blaseninnere vorspringenden Wulst. Wir haben schon den Typus des Linsenbaues vor uns (Abb. 106): Vorn einschichtiges schmales Epithel, hinten aus Epithelzellen durch Längswachstum entstandene Fasern. Wo die Vorderfläche der Kugel in die Hinterfläche übergeht, am Äquator, findet sich auch der allmähliche Übergang der Epithelzellen in die Fasern. Bald umgibt sich das ganze Gebilde durch eine Tätigkeit der Zellen mit einer Kapsel, die somit auch rein epithelialer Herkunft ist wie die Linsensubstanz selbst. Im weiteren Wachstum füllen die Linsenfasern das Innere der ehemaligen Blase völlig aus. Um die zuerst ausgebildeten Fasern legen sich durch Auswachsen neuer Epithelzellen am Äquator immer wieder junge Faserschichten schalenartig herum. Die Linse wächst also nur „per appositionem“. Die im Innersten der Fasermassen liegenden alten Fasern werden durch Wasserabgabe mit der Zeit dünner, ihre Konturen schmelzen zu einem „Linsenkern“ zusammen und außen legen sich während des ganzen Lebens immer neue Schichten als „Linsenrinde“ an. So nimmt der Kern langsam an Volumen zu, indem sich auf seine alten Fasern immer neue auflagern und mit ihm verschmelzen. In demselben Maße wird die Rinde immer schmäler, wenn sie auch bis ins Alter hinein durch die am Äquator noch auswachsenden Fasern etwas neues Material hinzugewinnt.

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© 1947 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Engelking, E. (1947). Die Erkrankungen der Linse. In: F. Schiecks Grundriss der Augenheilkunde für Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38323-0_13

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