Skip to main content

Eine Forschungsmethode antiker Naturwissenschaft

  • Chapter
Book cover Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik

Zusammenfassung

Es soll sich bei dieser Betrachtung nicht um eine weit ausgreifende Darstellung handeln, die durch die Jahrhunderte eilt und zu mannigfaltigen, in der Geschichte der Naturwissenschaften viel verhandelten Problemen Stellung nimmt, sondern um eine kritische Untersuchung, die, wie es sich für den Philologen gehört, auf dem Fundament der formalen und inhaltlichen Textesinterpretation ruht. Sie kann darum auch nicht darauf verzichten, eine Menge sprachliches Material vorzulegen, auf die Gefahr hin, dem nicht-philologischen Leser dadurch schwer genießbar zu werden. Doch ist wenigstens der Versuch gemacht, die Hauptmasse der Belegstellen in Anhänge zu verweisen, um den Gang der Darstellung möglichst übersichtlich zu gestalten. Ihre Rechtfertigung findet eine solche Untersuchung in der Überzeugung, daß gerade der Geschichte der antiken Wissenschaft noch auf lange Zeit nichts nötiger ist, als Erforschung von Einzelheiten, seien es nun Tatsachen oder Methoden oder geschichtliche Zusammenhänge, oder, was meist der Fall sein wird, alles drei in einem. An „Darstellungen“, die häufig nur Materialhaufen sind oder Werturteile abschreiben, ohne die Quellen zu prüfen, oder etwa groteske Mißverständnisse ausschlachten und als Entdeckungen auf den Markt bringen, haben wir genug. Wer diese Dinge kennt, liest sie nicht mehr.

Die Redaktion greift mit der Veröffentlichung dieser Arbeit dem Stoffe nach über den Bereich der Mathematik hinaus; sie tut es wegen der engen methodischen und prinzipiellen Verbundenheit dieser Untersuchungen mit denen zum mathematischen Analogie- und Verhältnisbegriff der Griechen, die in dieser Zeitschrift begonnen worden sind.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Auch M. Wellmann, Hermes 64 (1929), S. 16 ff. bes. S. 18 beweist nicht den Hippokratischen Ursprung des Prognostikon. Aus den von ihm zitierten Stellen des Soran (Cael. Aurel. m. chr. IV, 8, 113, S. 392) und Galen (Comment. in Progn. I, 4, S. 205, 7 und 207, 23) ergibt sich nur, daß zur Zeit des Herophilos das Prognostikon für echt Hippokratisch galt. Übrigens hatte Herophilos eine andre Rezension in Händen. Mit dem Ansatz einer Lücke hinter δεῖ δὲ (Kw., S. 88, 17) und dem von Wellmann vorgeschlagenen Einschub läßt sich die Abweichung des bei Caelius Aurelianus l. c. angeführten Prognostikontextes von dem Text unserer Handschriften nicht beseitigen. Daß das Exemplar des Herophilos „den Namen des Hippokrates als σφϱαγὶς an der Spitze trug“, wird nur der gelten lassen, der die Ergebnisse von Wellmanns Aufsatz, Hermes 61, 1926, S. 332 annimmt.

    Google Scholar 

  2. Vgl. J. Ilberg, Die Ärzteschule von Knidos, SBSA 1925.

    Google Scholar 

  3. Vgl. zu allen diesen Gesichtspunkten die angehängten Beilagen, in denen das Material zusammengestellt ist.

    Google Scholar 

  4. Das Buch will trotz des spürbar rhetorischen Einflusses durchaus eine wissenschaftliche Darstellung geben. Man muß, um sich vor Irrtümern in der Einordnung zu hüten, nur bedenken, daß das wissenschaftliche Buch eben damals erst zu entstehen beginnt und nach einer Form sucht. Für literarische Ansprüche gibt es allein die Formkategorien, die für künstlerische Prosa gefunden waren und gelehrt wurden: d. h. die rhetorischen. Das Verhältnis zur sophistischen Rhetorik wäre genauer zu untersuchen. In den Beilagen sind nur einige Andeutungen gegeben.

    Google Scholar 

  5. Vgl. dazu jetzt G. Senn, Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin 22, 1929, 217 ff. Besonders 220 Mitte.

    Google Scholar 

  6. Am meisten noch von medizinischen Sachverständigen: vgl. B. Bloch, Die geschichtlichen Grundlagen der Embryologie bis auf Harvey, Nova Acta, Abh. d. Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher, Bd. 82, 1904, 215 ff. und

    Google Scholar 

  7. Th. Beck, Das wissenschaftliche Experiment in der Hippokratischen Büchersammlung, 49. Philologenversammlung, 1907, S. 197–201.

    Google Scholar 

  8. Ilberg, Die Schule von Knidos, 1925, SBSA, S. 9 ff., wo schon ganz richtig von einem „Analogieschluß“ gesprochen wird. Vgl. ebd. S. 12 ff.

    Google Scholar 

  9. Aristoteles polemisiert gegen diese Theorie generat. anim. 11, 4, 740b: ‘H δὲ διάϰϱισις γίνεται τῶν μοϱίων οὐχ ὥς τινες ὑπολαμβάνονσι διὰ τὸ πεφνϰέναι φέϱεαϑαι τὸ ὄὅοιον πϱὸς τὸ ὅμοιον

    Google Scholar 

  10. Vgl. K. E. v. Baer, Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Königsberg 1828. II. ebd. 1888.

    Google Scholar 

  11. Vgl. die Beilage I.

    Google Scholar 

  12. (einen zwingenden Beweis nun habe ich für die Behauptung vorgebracht, daß von Speise und Trank, die in den Verdauungsapparat gelangen, der Körper gemäß den Quellen, die ich genannt habe, und zwar die gleiche dunstförmige Feuchtigkeit die gleiche anzieht.)

    Google Scholar 

  13. (brennendes Holz, grüne Blätter, die man verbrennt, Hülsenfrüchte, Getreidekörner, Baumfrüchte, die man erwärmt.)

    Google Scholar 

  14. (und dies ist mir als zwingender Beweis vorgebracht, daß der Same, in der Gebärmutter erwärmt, Pneuma hat und entsendet.) †) (Reinigung nach der Entbindung.)

    Google Scholar 

  15. S. unten Beilage III.

    Google Scholar 

  16. (jetzt will ich das Erkenntnismittel vorbringen, das ich kurz vorher in Aussicht gestellt habe, das einleuchtend ist, soweit es menschlicher Einsicht möglich, für jeden, der über diesen Gegenstand etwas wissen will.)

    Google Scholar 

  17. (1. daß der Same in einer Haut ist; 2. daß in seiner Mitte sich der Nabel befindet; 3. daß er zuerst Pneuma an sich zieht und nach draußen entsendet; 4. daß am Nabel Häute befestigt sind; 5. und die übrige Natur des Embryo, von der ich sprach.)

    Google Scholar 

  18. Vgl. dazu H. Höffding, Der Begriff der Analogie, Leipzig 1924. S. 42: Kein prinzipieller Unterschied zwischen Induktion und Analogie; Zusammenhang mit der Hypothesenbildung und Verifikation, implizite, ebenda. Vgl. ferner E. Mach, Die Ähnlichkeit und die Analogie als Leitmotiv der Forschung (Annalen der Naturphilosophie I, 1902, S. 5 ff.) S. 11: Die Operation mit Hypothesen wird durch den Reiz der Ähnlichkeit und Analogie eingeleitet. S. 10: Ein noch wenig geläufiges Tatsachengebiet N offenbare in irgendeiner Weise seine Analogie zu einem uns geläufigeren, der unmittelbaren Anschauung zugänglicheren Gebiet M. Sofort fühlen wir uns angetrieben, in Gedanken... zu den bekannten Merkmalen oder Beziehungen der Merkmale von M die Homologen von N aufzusuchen. Ebd. Maxwell (zitiert bei Mach, S. 5): „unter einer physikalischen Analogie verstehe ich jene teilweise Ähnlichkeit zwischen den Gesetzen eines Erscheinungsgebietes mit jenen eines andern, welche bewirkt, daß jedes das andre illustriert“. Setzt man für den spezifischen Terminus der modernen Naturwissenschaft „Gesetz“ den Ausdruck „Vorgänge“ ein, so hat man ziemlich genau den Standpunkt des Hippokratikers. Die Wichtigkeit der Analogie als eines „Brückenpfeilers zu Schlüssen von größter Tragweite in allen Wissenschaften“ hervorgehoben auch bei E. H. Hänßler, Zur Theorie der Analogie und des sogenannten Analogieschlusses, Dissert. Basel 1927, S. 7 ff., der aber leider auf die Aufsuchung tatsächlich vorkommender Analogien vor der Entwicklung des logischen Begriffs verzichtet und damit das hippokratische Material beiseite gelassen hat (S. 9). Er streift im Fortgang seiner Untersuchung die biologische Analogie bei Aristoteles (S. 40) und sieht richtig, daß für diesen das fundamentum relationis die Übereinstimmung in der δύναμις, der Funktion ist: π. ξ. μ. 645b, 6. Vgl. auch J. B. Meyer, Aristoteles’ Tierkunde, S. 335–340. Er stellt gleichfalls richtig fest, daß Aristoteles zwischen ἀναλογία und ὁμοιότης scheidet: π. ξ. ἱ. 497 b, 33 und einen Zusammenhang zwischen Analogie und Metapher statuiert: ποιητ. 1457 b, 16. Irrig dagegen scheint mir, was über die Bedeutung der Analogie bei Theophrast (S. 44, 45) von ihm vorgebracht wird. Darüber wird weiterhin noch zu sprechen sein.

    Google Scholar 

  19. Auf diese Berührung mit Empedokles hat auch Ilberg aufmerksam gemacht, a. a. O. S. 12. Ob man über ihn hinausgehen darf und Ursprung bei den Pythagoreern anzunehmen hat, bleibt auch nach den Untersuchungen von Senn, Über Herkunft und Stil der Beschreibungen von Experimenten im Corpus Hippocraticum, Sudhoff s Archiv 22, 1929, S. 217 ff. ganz unsicher. Die Arbeit ist sehr dankenswert durch die Zusammenstellung der Experimente aus 20 Hippokratischen Schriften, wo sich dann sogleich zeigt, daß ihre Mehrzahl unsrer Schriftenreihe entstammt (S. 220). Am Schluß werden anfechtbare bzw. schwer verständliche Versuchsbeschreibungen zusammengestellt. Dazu werden gerechnet π. ἀέϱων c. 8 (Verdunstung von Eis), π. φύσιος παιδίον c. 17 (Bleiteile, Sand und Erde in wassergefüllter Blase), π. φνσ. παιδ. c. 25 (Austritt von Wasser oder Pneuma aus einem mit Wasser gefüllten Schlauch), π. νούσων IV, 57 (fälschlich als „das Wasser auf dem Tische“ bezeichnet, womit der Versuch nichts zu tun hat). Die Analyse dieser schwierigen Stellen, in denen Unklarheiten, Widersprüche, ja Unsinn (S. 251) nachgewiesen werden soll, soll ergeben, daß die Verfasser diese Versuche nicht selbst angestellt haben, sondern verständnislos aus einem älteren „Physikbuche“ übernommen, verstümmelt und erweitert haben (254.) Ich kann diesen Interpretationen weder im einzelnen noch in ihren Ergebnissen (242, 244, 248, 255) zustimmen. Sie richtigzustellen würde hier zu weit führen und muß einer anderen Gelegenheit vorbehalten bleiben. Daß es sich zum Teil um tralatizische Experimente handelt, glaube auch ich. An törichte Verfälschung durch die Hippokratiker glaube ich nicht. Ein „Physikbuch“ im speziellen Sinne ist auch Ende des 5. Jahrhunderts nicht denkbar. Daß man mit ausschließlich stilistischen Gründen über „Echtheit und Unechtheit“ (besser Originalität und Nichtoriginalität) der Vergleiche und Versuchsbeschreibungen nichts ausmachen kann, gibt Senn (268) selber zu. Mit unzureichenden Gründen wird der Zusammenhang der Hippokratischen Experimente mit solchen der vorsokratischen Philosophen (auch mit Empedokles) geleugnet (271). Weder der etwas abweichende Sprachgebrauch (zumal es sich entweder um Referate, nicht um originale Texte, oder um dichterische Formungen, wie bei Empedokles handelt) noch die Spärlichkeit der aus den Vorsokratikern überlieferten Experimente (bei dem trümmerhaften Zustand der Überlieferung) kann das beweisen. Daß die Pythagoreer experimentiert haben, ist sicher. Plato in der Politeia sagt es ausdrücklich (530d, 531a, 531b: Versuche mit Saiten). Ob sie im modernen Sinne physikalische und biologische Experimente angestellt haben, ist ungewiß. Jedenfalls ist unmittelbare Abhängigkeit der Hippokrateer von ihnen weder aus den inhaltlichen, übrigens ganz schwachen Berührungen, noch aus den formalen zu erschließen. Unter allen Umständen bildet der auch sonst vom Hippokratiker π. φύσ. παιδ. benutzte Empedokles für diesen das Mittelglied. Und vor allem: die von Empedokles und ihm benutzte Methode der „Analogie“ ist immer noch etwas ganz andres als ein einzelnes Experiment, das nur in den Dienst dieser Methode gestellt wird. Irrig ist schließlich die Annahme (S. 280), das in π. ἀϱχ. ἰητϱ. c. 22 aufgestellte Prinzip ϰατα-μανϑάνειν δεῖ ταῦτα (d. h. die im Inneren des Körpers sich abspielenden Vorgänge) ἔξωϑεν ἐϰ τῶν φανεϱών, sei vom Hippokratiker als erstem gefunden und proklamiert worden. Gerade dieses Prinzip stammt, wie oben belegt wird, von Anaxagoras, soviel wir sehen, und zeigt den engen Zusammenhang der Hippokratiker und ihrer Methode mit den vorsokratischen Philosophen. Es geht ja überhaupt nicht an, zwischen diesen und der „Pythagoreischen Physik“ einen Trennungsstrich ziehen zu wollen.

    Google Scholar 

  20. Über ihn besonders W. Gapelle, Philologus 69, 1910, 264 ff., vornehmlich S. 277 ff. Er hat richtig gesehen, daß die Fragmente, die bei Diels stehen, aus Theophrast nicht unerheblich vermehrt werden können. So h. pl. V, 3, 4. Er zeigt richtig, daß der ganze § 5 von C. Pl. I, 21 als Lehre des Menestor aufgenommen werden muß. Alle Argumente gehören dem M. So auch E. H. F. Meyer, Geschichte der Botanik I, 171. c. 22 widerlegt Theophrast die Argumente ausführlich. Th. übernahm von M. die Scheidung „kalter“ und „ warmer“ Pflanzen. Capelle vermutet mit Recht, daß man in der Analyse Theophrasts für Menestor noch weiter kommen kann. Das wird an anderm Orte genauer gezeigt werden. Daß M. seine Betrachtung auch auf die ζῷα erstreckte, glaube ich nicht. Er hat sie als „Analogie“ herangezogen. Theophrast mahnt dieserhalb zur Vorsicht, vgl. H. pl. I, 1, 4. Wenn Gapelle glaubt, in M. den Begründer der Pflanzenphysiologie und -biologie sehen zu müssen, so gilt das nur, wenn er früher ist als Empedokles. Diese Annahme ruht nur auf der Erwägung, daß seine Meinung über die Phyllobolie der Pflanzen (Vors. I, 219, 44) primitiver sei als die des Empedokles. Das schlägt nicht durch gegenüber Theophrasts Äußerung G. Pl. I, 21, 5: συνηϰολούϑηϰε.

    Google Scholar 

  21. Die Überlieferung des Satzes bei Sextus Emp. adv. log. 1, 140 ist nicht einstimmig. Er ist nur in der Handschrift N überliefert. Vgl. Kochalsky, De Sexti adv. log. ll. quaest. critic, Diss. Marburg 1911, p. 39. Vgl. auch ebd. S. 10 ff. Doch hat Kochalsky evident gezeigt, daß der Satz für den Zusammenhang unentbehrlich ist. Er ist in den anderen Handschriften durch Homöoteleuton ausgefallen.

    Google Scholar 

  22. (Empedokles ist ein eindrucksvoller Stilist, da er die Metapher liebt.)

    Google Scholar 

  23. (in gleicher Weise ist es lächerlich, wenn einer das Meer den Schweiß der Erde nennt und sich dann einbildet, etwas Deutliches gesagt zu haben, wie E. es macht. Im Hinblick auf die Dichtung ist das vielleicht befriedigend gesagt — denn die Metapher ist poetisch —, zur Naturerkenntnis ist es nicht befriedigend.)

    Google Scholar 

  24. (dasselbe sind Haare und Blätter und dichtes Gefieder der Vögel und Schuppen auf den wuchtigen Gliedern.)

    Google Scholar 

  25. Lehrreich ist dafür auch, was Pernice im Arch. Jahrbuch VIII, 1894, S. 180 ff. über den Σίφων ausführt.

    Google Scholar 

  26. Über Bilder und Vergleiche bei Aristoteles: R. Eucken, Fleckeis Jb. 1869, 248 bietet kaum etwas hier Brauchbares, ist auch unvollständig.

    Google Scholar 

  27. Vgl. Stenzel 46a 5, der Beispiele gibt.

    Google Scholar 

  28. Als Prinzip der Gruppenteilung: π. ζ. μ. I, 4, 644 a, 16. Vgl. auch J. B. Meyer, Aristoteles Tierkunde (1855), S. 336, 337, 339, 340.

    Google Scholar 

  29. Über dieses ἀντὶ vgl. J. B. Meyer, Arist. Tierkunde, S. 338.

    Google Scholar 

  30. Nachzutragen ist dort der Hinweis auf die für die Anknüpfung des Speusippischen Werkes über die Ὅμοια an Platonische Denkmotive wichtigste Stelle: Phaidros 262 a/b.

    Google Scholar 

  31. Dazu Diels, Hermes 40, 1905, 301–6; der es richtig auf die „Kinderzeit“ experimentaler Forschung (Demokrit? Anaxagoras?) zurückführt.

    Google Scholar 

  32. In diesem Sinne ist auch die Formulierung bei H. Dingler, Das Experiment, sein Wesen und seine Geschichte, München 1928, einzuschränken. D. versucht S. 210 ff zu klären, warum das Altertum und das Mittelalter das Experiment nicht gekannt haben (212: daß dies eine Übertreibung ist, wird bereits klar geworden sein). D. geht von dem Gegensatz δόξα und ἐπιστήμη bei den Griechen aus (214: auch dies eine zu weite Fassung eines richtigen Gedankens) und fährt fort: „so ist es verständlich, daß die Erfahrung, das Experiment überhaupt nicht unter den Begriff Wissenschaft bei ihnen fiel“. Es möge oft vorgekommen sein, daß ein Grieche experimentiert habe: das habe er dann zu praktischen Zwecken oder aus Neugier getan; es sei ihm nicht eingefallen, das für Wissenschaft zu halten (214). Er erwähnt ebenda das Saitenexperiment der Pythagoreer. Die Griechen seien nicht zum Experiment gekommen, weil sie vollauf damit zu tun gehabt hätten, die logischen Formen fester und eindeutiger Begriffe herauszuarbeiten. Wieder sind hier richtige und tiefgreifende Gedanken zu weit gefaßt und damit ihrer historischen Gültigkeit beraubt. Was von den „Griechen“ ausgesagt wird, gilt von der Wissenschaft der attischen Philosophie, im wesentlichen der Akademie und des Peripatos. Die bereits geschaffene Methode des Experiments findet nicht den Anschluß an diese mathematisch und logisch fundierte, ethisch-politisch abgezweckte Wissenschaft.

    Google Scholar 

  33. Vgl. was An. pr. 69a, 13 über das παϱάδειγμα gesagt wird: οὔτε ὡς μέϱος πϱὸς ὅλον οὔτε ὡς ὅλον πϱὸς μέϱος, ἀλλ’ ὡς μέϱος πϱὸς μέϱος, ὅταν ἄμφω μὲν ᾑ̃ ὑπὸ ταὐτό, γνώϱιμον δὲ ϑάτεϱον.

    Google Scholar 

  34. (dem scheint in gewisser Weise ähnlich zu sein, was bei den Fischen geschieht, wenn der männliche Fisch seinen Samen über die abgelegten Eier spritzt; aber Ähnlichkeiten kann man auch aus Fernliegendem nehmen.)

    Google Scholar 

  35. (daß aber auf der weiblichen Palme die Frucht nicht bleibt, wenn man nicht die Blüte des männlichen Exemplars darüber schüttelt zusammen mit dem Staube [denn auch dieses geben einige an], diese Tatsache ist isoliert gegenüber den andern Pflanzen, aber sie ist ganz ähnlich der Kaprifikation der Feigen.)

    Google Scholar 

  36. Vgl. Empedokles A 70 D; Theophr. c. pl. I, 12, 5; Aristot. de anim. B 4, 415 b, 28. Plut. quaest. conviv. VI, 22, 6.

    Google Scholar 

  37. Zeller I5, 2, 819 u. 818a, 4.

    Google Scholar 

  38. Stett. Phil. Vers. 1880 (Lpzg. 1881), p. 104.

    Google Scholar 

  39. Aber Burnet 208.

    Google Scholar 

  40. Burnet 214.

    Google Scholar 

  41. Vgl. Plac. 5, 26, 4.

    Google Scholar 

  42. Zeller 15, 1, 269.

    Google Scholar 

  43. Vgl. Plac. 5, 26, 4: wo ich für μήτϱας vermute μητϱός· ϰαϑάπεϱ ϑαὶ τὰ ἔμβϱνα τὰ, ἐν τῇ γαστϱὶ τῆς μητϱὸς μέϱη.

    Google Scholar 

  44. Vgl. Arist. de anim. B 4, 415 b, 28.

    Google Scholar 

  45. Plut. Quaest. conv. VI, 2, 2, 6, p. 688 a (A 70 D).

    Google Scholar 

  46. Vgl. B 90 D und Plut. Quaest. conv. IV, 1, 3, 12 und III, 2, 2, 8; dazu Plac. V, 26, 4: im ganzen Zeller F, 2, 792, 793.

    Google Scholar 

  47. Plac. V, 26, 4.

    Google Scholar 

  48. Quaest. conv. III, 2, 2: sollten übrigens in diesem Stück nicht μανότητα und πνϰνότητα ihre Plätze miteinander tauschen müssen? Vgl. die gründliche Behandlung dieses botanischen Problems durch Capelle, Philol. 69, 1910. 282 ff. Allerdings stehe ich der Vermutung desselben, Menestor sei älter als Empedokles und ihm gebühre der Ruhm, eine wissenschaftliche Pflanzenkunde zuerst auf die Bahn gebracht zu haben, sehr zweifelnd gegenüber; gewiß ist die Bedeutung des Mannes, den Theophrast einer eingehenden Widerlegung gewürdigt hat.

    Google Scholar 

  49. Fredrich,Hipp. Unters. 64, 127, 128, 4. Wellmann, Fgmte. 36. Gossen in R. E. sv. Hippokrates. Vgl. auch Diels, Herrn. 28, 428. Jetzt auch Ilberg, SSA 1925.

    Google Scholar 

  50. Diels, Stett. Philol. Vers. 1880, Leipzig 1881, 106 a 33.

    Google Scholar 

  51. Petersen, Hippocratis scripta ad temporum rationes disposita, Hamburg 1838, p. 30 f.

    Google Scholar 

  52. Clem. paidag. I, 6, 48 = A 24 D.

    Google Scholar 

  53. 470, 1, 2. Seltsam dagegen die Bemerkung 474, 6 ϰαὶ ἀπὸ τῶν στεϱεῶν ϰαὶ ἀπὸ τῶν μαλϑαϰῶν. Sollte es sich da nicht um einen zu entfernenden Zusatz handeln?

    Google Scholar 

  54. Censor. 6, 1 = A 27 D.

    Google Scholar 

  55. V, 15, 4= A 28 D.

    Google Scholar 

  56. (Plut.) Strom 12 = A 6 D.

    Google Scholar 

  57. So z. B. auch von Anaxagoras.

    Google Scholar 

  58. n. quaest. IV, 2, 28 = A 18 D.

    Google Scholar 

  59. Theophr. de sens 39ff. = A 19, 38, 39 D.

    Google Scholar 

  60. Aristoph. epitom. hist. anim. I, 78= A 25 D.

    Google Scholar 

  61. Censor. 5, 4 = A 27 D.

    Google Scholar 

  62. Censor. 9, 2 = A 26 D.

    Google Scholar 

  63. XVII A 1006, 8 K.

    Google Scholar 

  64. Vgl. insbes. p. 504.

    Google Scholar 

  65. Nub. 234.

    Google Scholar 

  66. ut in lucernis oleum illo fluit ubi exuritur, sic aqua illo incumbit, quo vis caloris et terrae aestuantis arcessit.

    Google Scholar 

  67. Zeller 51, 1, 272.

    Google Scholar 

  68. Zeller 51, 1, 278.

    Google Scholar 

  69. Zeller I, 1, 275 (265, 2; 260, 2).

    Google Scholar 

  70. Auf einen besonderen Punkt möchte im Zusammenhang mit diesem Abschnitt vielleicht noch hinzuweisen sein: im Verlauf seiner pflanzengeographischen Betrachtung berücksichtigt der Autor, wenn auch nur polemisch abweisend, die ionische Klimatologie — aus dem c. 8 ergibt sich, daß ihm wohl das Buch π. ἀέϱων bekannt war; dem Emp. scheint derartige Doktrin noch fremd gewesen zu sein, wenn man aus Plac. V, 26, 4 diesen Schluß ziehen darf. Doch kann die klimatische Lehre auch schon vor unserem Mediziner von Diogenes selbst herangezogen worden sein, zumal wenn dieser auch Arzt gewesen sein sollte (Krause I, p. 7).

    Google Scholar 

  71. Diese Anordnung findet sich an folgenden Stellen: 474, 25∼476, 1–5; 478, 1 – 11∼11–15;482, 9–14∼14 – 21; 484, 6–8 ∼ 9–13; 486, 1–8+8–13 ∼ 486, 13 ff.; 496, 17–498, 15 ∼ 498, 15–25; 512, 3–7 ∼ 7–10; 518, 24–520, 2 ∼ 520, 2–13; 522, 15–20 ∼ 522, 20–524, 6; 536, 5–7 ∼ 8–24; 540, 1 – 8 ∼ 8–13; 544, 17–21 ∼ 544, 22–548, 7; 556, 15–17 ∼ 556, 18–558, 2; 580, 4 – 7 ∼ 7–13; 584, 8–13 ∼ 13 – 19; 586, 20–25 ∼ 25–588, 3; 590, 7–9 ∼ 9–12; 612, 3 – 6 ∼ 7–15. Die Beschreibung des Vorganges ist zuweilen ersetzt durch eine einfache Behauptung 506, 24–26 ∼ 508, 5–18; 588, 16 ∼ 17–22; 602, 6 ∼ 6–12.

    Google Scholar 

  72. Anwendung folgt dem Vergleiche: 1. kurz: 474, 25; 476, 4 – 5; 482, 21–22; 484, 11–12; 498, 24–25; 506, 8–9. 2. Ausführlich — die Fälle sind in der Überzahl: 512, 10–12; 528, 17–25; 524, 6–12; (530, 15 – 18 in der Form abweichend); 536, 24–27; 540, 13 – 16; 588, 2–6; 580, 13–20; 584, 19–23; 588, 3–7; 588, 22–25; 590, 12–15; 602, 13–15; 612, 13 – 18.

    Google Scholar 

  73. Darüber vgl. weiter unten.

    Google Scholar 

  74. Oder 600, 12; 502, 1; 502, 6 (οἷον); 524, 13; 506, 6; 526, 14 u. a. m. Selten Steht ϰαϑάπεϱ 470, 10.

    Google Scholar 

  75. Oder 586, 25; 602, 6; 484, 9; 514, 6; etwas anders 520, 2.

    Google Scholar 

  76. Vgl. 588, 17; 612, 3; 474, 22; 478, 11; 512, 4.

    Google Scholar 

  77. Vgl. 482, 14; 522, 8; 590, 7 mit Anschluß an b: ἔοιϰε δὲ ϰαὶ τοῦτο τὸ πάϑος γάλαϰτι· ἐπήν τις...

    Google Scholar 

  78. Etwas anders bei nicht eigentlichem Vergleich: 508, 15 σημήιον ὅτι, 536, 6; 540, 1: τούτῳ δὲ τῷ λόγῳ... ἱστόϱιον τόδε ἐστίν und vor Beginn eines ganzen Exkurses 544, 16.

    Google Scholar 

  79. Z.B. 502, 1, 6; 524, 13.

    Google Scholar 

  80. So etwa 556, 15; 580, 4; 584, 7; 586, 20; 588, 22; 590, 7; 602, 13; 612, 15.

    Google Scholar 

  81. So 556, 15; 580, 4; 588, 12 – 16; 590, 7; 612, 3, ohne daß noch einmal in dieser Verbindung eine Anrede aufträte.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1930 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Regenbogen, O. (1930). Eine Forschungsmethode antiker Naturwissenschaft. In: Neugebauer, O., Stenzel, J., Toeplitz, O. (eds) Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38293-6_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-38293-6_3

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-37523-5

  • Online ISBN: 978-3-662-38293-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics