Zusammenfassung
Wir verdanken die Erhaltung einiger minder bedeutender mathematischer Traktate des griechischen Altertums einzig dem Umstande, daß, vielleicht im dritten nachchristlichen Jahrhundert, eine Sammlung derselben hergestellt wurde, die mit Beziehung auf die schon vorhandene μεγάλη σύυταξις des Ptolemaeus den Namen ὀ μιϰϱὸς ἀστϱοvομούμενος (scil. τόπος) erhielt1). Weder Zahl noch Reihenfolge der darin enthaltenen Einzelwerke läßt sich mit Sicherheit bestimmen. Von Euklides enthielt die Sammlung die Δεδομéνa, die ‘Oπτϰά, die Kaτoπτϱιϰά und die Φαι-νόμενα; von Theodosios die Traktate Σφαιϱιϰά, Πεϱὶ οἰϰἡσεων und Πεϱὶ ἠμεϱῶν ϰαὶ νυϰῶν; von Autolykos die Schriften Πεϱὶ ϰιονμένης σφαίϱας und Πεϱὶ ἐπιτλῶv ϰαὶ δύσεωv; von Aristarch aus Samos das Πεϱὶ μεγεϑῶν ϰαὶ ἀποστημάτωv ἠλίον ϰαὶ σελήνης; von Hypsikles von Alexandrien den ‘Avαφοϱιϰός. Wahrscheinlich gehörten auch noch dazu die drei Bücher ∑φαιϱιϰῶυ des Menelaos. Der Kommentar, den Theon zur Sammlung schrieb2), ist uns leider verloren gegangen; erhalten ist uns dagegen der des Pappos, denn das sechste Buch der „Collectiones” „πεϱιέχει”, sagt der Scholiast3), „ἀποςιῶν λύσεις τῶv ἐv τῶ μιϰϱῶ ἀστϱοvομovμέvῳ”. Doch behandelt Pappos in seinem Kommentar der Reihe nach nur folgende Schriften: die „Sphaerica” des Theodosios (S. 474–518 H.), das „De sphaera” des Autolykos (S. 518–530), das 1.
Ich möchte nicht versäumen, Herrn Prof. Dr. Grünanger auch an dieser Stelle für die freundliche Durchsicht der deutschen Übersetzung dieser Arbeit zu danken.
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Referenzen
Vgl. Fabric, bibl. gr. II p. 88; Menge, Euclid, opp. praef., VI p. LIV; Manitius, Des Hypsikles Schrift Anaphorikos nach Überlieferung und Inhalt kritisch behandelt, Progr. Gymn. Dresden 1888, p. VI f.; Gantor, Vorlesungen über Geschichte der Mathematik, I3 447 (S. 344 der 2. Aufl.).
Papp. II p. 474, 2 Hultsch.
Die Δεδoμέvα sind im VII. Buch behandelt. Vgl. auch Heiberg, Mathem. gr. min. (Danske Vid. Selsk. hist. fil. Med. 13, 3), S. 73 ff.
Th. Heath, Aristarchus of Samos, Oxford 1913.
Theodosius Sphaerica ed. J. L. Heiberg. Theodosius de habitationibus liber. De diebus et noctibus libri duo ed. R. Fecht. Abhandl. d. Gesellschaft d. Wiss. zu Göttingen, Philol.-hist. Kl., N. F., XIX 3. 4. Berlin 1927.
Berolini 1877, p. VII.
Autolyci de sphaera quae movetur liber, de ortibus et occasibus libri II ed. F. Hultsch, Lipsiae, Teubner, 1885.
Vgl. auch Sitz.-Ber. d. k. Sachs. Ges. d. Wiss., Philol.-hist. Kl., 1885, 173
Neue Jahrbb. f. Philol. 133, 1886, 180ff.
Die ersten Zahlen beziehen sich immer auf das De sphaera, die zweiten auf das De ortibus.
Vgl. G. Spezi, Memoria di un cod. gr. Vaticano, Roma 1865; Parthey, Monatsber. Berl. Akad. 1863, 374ff.; Maaß, Aratea, 10ff. 63; Jan, Musici scrip-tores gr. p. XXIVff.; Kroll, Catal. Codd. Astr. V 2, p. 3–23; J. Mercati et P. Franchi de’ Cavalieri, Codd.Vatic.gr. (Romae 1923), 220ff. Hultsch weist diesen Kodex dem 14. —15. Jahrh. zu.
Vgl. Mercati et Franchi de’ Cavalieri, 244f.
Vgl. Mercati et Franchi de’ Gavalieri, 245f.
Vgl. Menge a. a. O. 183f.; Mercati et Franchi de’ Gavalieri, 264ff.; Franchi de’ Gavalieri et Lietzmann, Specimina codicum gr. Vaticanorum2, Berolini 1929, p. IX et tab. XL
S. unten S. 291 A. 43.
Vgl. Martini et Bassi, Catal. cod. gr. bibl. Ambros., II (Mediolani 1906) 733ff.
Vgl. Martini et Bassi, II 912f.
Vgl. E. Maaß, Analecta Eratosthenica (Philol. Unters. VI), 38f.; Martini et Bassi, II 1011.
Vgl. Martini et Bassi, II 1124.
Vgl. Martini et Bassi, II 1126.
Vgl. Zanetti, Graeca D. Marci Bibliotheca codicum manu scriptorum, p. 143.
Vgl. H. Coxe, Catal. codd. mss. bibl. Bodl., I (Oxonii 1863), cc. 281ff. 24) Vgl. Omont, Invent, somm. II 243, 246f., 247, 251, 266f., III 203.
Vgl. Miller, Catal. des Mss. Grecs de la Bibl. de l’Escurial (Paris 1848), 262f., 292.
Vitelli, Studi ital. di filol. cl. II 496f.: „Scholia occurrunt qualia graeca edidit Hultschius, sed non omnia; non comparent Auriae scholia, quantum observare potui”.
Vitelli, Studi ital. di filol. cl. II 544ff.: „ff. 129 – 133r Scholia in Theodosii Sphaerica; item in libros De habitat., De diebus et noct.; in Autolyci Sphaeram et De ort. et occas. Post f. 81 inserta sunt duo foliola, quorum unum vacuum est, alterum continet interpretationem latinam proposit. 5ae et initii 6ae Autol. 1.I De ort.”
Vgl. Omont, Invent. Somm. II 251. 263. III 264.
Vgl. Rostagno, Studi ital. di filol. cl. II 154. VI 133.
Vgl. Bandini, II 30; Olivieri, Catal. Codd. Astr. Gr. 136.
Die Kollation von T ist nicht vollständig; sie reicht nur bis S. 44, 28 Hultsch.
Vgl. oben S. 1 A. 1.
Zu den arab. Übersetzungen vgl. auch Wenrich, De auctorum Graecorum versionibus et commentariis Syriacis, Arabicis, Armen. Persicisque, Lipsiae 1842, p. 206; Steinschneider, Zeitschr. f. Mathem. u. Physik, X, 1865, 456ff.; Suter, Die Mathematiker und Astronomen der Araber und ihre Werke, Leipzig 1900 usw.
Die lateinische Übersetzung der Schrift, die Giorgio Valla seinem Werke De expetendis et fugiendis rebus (B. XVI) einfügte, blieb dem Manitius unbekannt (vgl. Menge, Neue Jahrbücher für Philologie, 137, 1888, 763). Zu den mittellateinischen Übersetzungen griechischer Mathematiker vgl. Björnbo, Archiv f. Gesch. d. Technik u. Naturwiss., I, 1909, 385ff.
a. a. O. 762; vgl. auch Oemichen, Berl. Philol. Woch. 1888, 684f.; Günther, ebd. 1144f.
R. E. IX 430ff.; vgl. auch Schaubach, Über Hypsikles’ Schrift ‘Avcccp., Archiv f. Philol. V, 1830, 9ff.; Cantor, Vorles. I2 344ff.; Susemihl, Gesch. d. gr. Lit. in d. Alex. I 759ff. und die dort angeführten Werke.
S. o. S. 280 A. 10. Auf diesen auffälligsten, wenn auch nicht schwersten Mangel der Ausgabe von Manitius ist natürlich schon wiederholt hingewiesen worden: vgl. Heiberg, in Gercke u. Norden, Einl. d. Altertumswiss. II 408; Susemihl, a. a. O. I 760 A. 244; Björnbo, a. a. O. 430; Christ-Stählin- Schmid, Gr. Litg. II6 279 (der Kodex wird hier unvorsichtigerweise als der wichtigste, statt als der älteste bezeichnet).
a. a. O. „Auf weitere Klassifikation läßt der Verfasser sich nicht ein. (Es sind zwei Gruppen, AVG und BWe; mit A ist V eng verwandt).”
e = ed. princeps von J. Mentel, Parisiis 1657.
Vgl. A. F. Kollarii Supplementorum lib. I, Vindob. 1790, p. 423.
Vgl. Catal. libr. tarn impress, quam mss. bibl. univ. Lugd. Bat. (1716), p. 341. 391.
Vgl. Omont, Invent. Somm. 150. II 243. 244. 247. 267. III 244.
Vgl. Martini et Bassi, a. a. 0.1 32. Manitius weist an einer Stelle (p.VIII) die Hs. dem XVI. Jh., an einer anderen (p. XXII) dem XIV. Jh. zu; Menge weist sie dem XIV, Heiberg, Theod. Sphaer. p. IV, dem XV.-XVI. Jh. zu.
Vgl. oben S. 280 A. 19.
Vgl. Martini et Bassi, a. a. O. II 1124.
Vgl. oben S, 281 A. 22.
Vgl. oben S. 280 A. 12.
Vgl. Mercati et Franchi de’ Cavalieri, a. a. O. 227ff.
Vgl. oben S. 280 A. 13, 14, 15.
Vgl. Vitelli, Studi ital. di filol. cl. II, 1894, 497.
Vgl. Vitelli, ebd. 550f.
Vgl. oben S. 281 A. 25.
Mit m bezeichne ich die Ausgabe von Manitius, mit c die übereinstimmende Überlieferung sämtlicher Codd., mit R1 S1 T1 die erste Hand dort, wo der Text von einer zweiten Hand korrigiert ist. Von R habe ich nur die ff. 64v—66r = c. 1 – 9, 16 m kollationiert. Den Text von e, dessen Lesarten von m übernommen sind, habe ich als wertlos übergangen.
In S steht für ἐστὶ immer das tachygraphische Kompendium.
Falls in der Hs. wirklich (Math) und nicht (Math) steht (was bezweifelt werden darf), so liegt hier ein Versehen des Schreibers vor, welches sich leicht aus der großen Ähnlichkeit der beiden Zeichen für ϰ und η in der kleinen Kursive erklären läßt.
Cr = Randscholien; Cs = Scholiensammlung in den ff. 170v-171v
Die letzte Scholie von G ist in meiner photographischen Wiedergabe nicht zu lesen.
Monsignor Mercati, der mir in zuvorkommendster Weise einige Aufklärungen über diese Scholie gegeben hat, glaubt die Hand des Johannes Costasmenos (14. bis 15. Jh.) zu erkennen.
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De Falco, V. (1930). Beiträge zur kritischen Textgestaltung des Autolykos und des Hypsikles. In: Neugebauer, O., Stenzel, J., Toeplitz, O. (eds) Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38292-9_3
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