Zusammenfassung
Schon vor Jahrzehnten war guten Beobachtern mit großer klinischer Erfahrung, wie z.B. Trousseau, aufgefallen, daß die charakteristischen Skelettveränderungen, wie sie der gewöhnlichen Rachitis des ein- bis dreijährigen Kindes eigen sind, gelegentlich auch bei älteren, der Pubertät nahen Individuen beobachtet werden. Trousseau zog sogar damals schon aus seinen Beobachtungen einen Schluß, der sich erst lange nachher als der richtige herausgestellt hat; daß nämlich die Knochenerweichung des wachsenden Skeletts (die Rachitis) mit der Knochenerweichung des nahezu oder ganz ausgewachsenen Skeletts (der Osteomalacie) ihrem Wesen nach identisch sei, und daß alle Differenzen zwischen diesen beiden Skelettaffektionen auf die ungleichen physiologischen Verhältnisse im unfertigen und im fertigen Knochen, d. h. in letzter Linie auf bloße Altersunterschiede zurückgeführt werden müssen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Wieland, E. (1914). Rachitis tarda. In: Rachitis tarda. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38290-5_1
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