Zusammenfassung
Die Fabrikation der Zündhölzer1) zerfällt im Wesentlichen in sechs verschiedene Operationen: die Herstellung des Holzdrahtes, das Einlegen, Schwefeln und Tunken, das Trocknen der getunkten Rahmen und das Ausnehmen der Hölzchen. Zum Hobeln des Holzdrahtes nimmt man am besten junges, zartes, nicht auf Sandboden gewachsenes, im Winter gefälltes2), lufttrockenes Fichten-, Tannen- oder Föhrenholz. Der fertige gehobelte Holzdraht muss kurz vor dem Einlegen gedörrt und sofort verarbeitet werden. Unterlässt man — wie es häufig geschieht — dieses vorherige Dörren, so löst sich nachträglich sehr leicht der Schwefel und das Köpfchen von dem Drahte ab oder beim Anzünden brennt nur die Zündmasse, ohne das Hölzchen zu entzünden. Die Hölzchen werden nun mittelst Einlegemaschinen in die Rahmen gelegt, letztere hierauf nochmals auf gusseisernen Platten vorgewärmt und dann in die geschmolzene Schwefel- (resp. Stearinoder Paraffin-) Masse einen Moment eingetaucht und von dem Ueberschuss der geschmolzenen Flüssigkeit durch „Abschwingen“ oder durch eine Abstreichvorrichtung befreit. Der Unterschied zwischen geschwefelter, stearinirter und paraffinirter Waare besteht hauptsächlich darin, dass bei der ersteren, zu der meist härterer Holzdraht verwendet wird, zuerst nach Entzündung des Kopfes der Schwefel abbrennt, ehe das Holz zur Entzündung kommt, wodurch also ein langsameres Feuer entsteht, während bei den beiden anderen das Stearin oder Paraffin fast gleichzeitig mit dem Holze und daher ein viel rascheres Feuer gebend brennen. Die sog. Salonhölzer werden in ein (beim Brennen der Hölzchen stark rauchendes und russendes) Gemisch von Stearin und Colophonium getaucht.
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Böckmann (1893). Zündwaaren. In: Böckmann, F. (eds) Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38266-0_5
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