Zusammenfassung
Wie alle deutschen Hochschulen hatte auch die Freiburger Universität in den Jahren seit dem Krieg schwere Mühe, die äußeren Bedingungen zur Erfüllung ihrer Aufgaben zu gewinnen. Die Not, in die wir geraten sind, erklärt sich nicht allein durch Zerstörungen des Luftkrieges — hat doch soeben auch das fast unzerstörte Göttingen einen „Notruf“ an die Öffentlichkeit gerichtet —, auch nicht etwa bloß durch die Armut infolge der deutschen Katastrophe, sondern sie hat außerdem noch weiter zurückliegende und tiefere Ursachen. Ob die Hochschulen heute im gesamten geistigen Leben noch dieselbe Potenz haben wie im vorigen Jahrhundert, mag man dahingestellt sein lassen, in Technik, Wirtschaft, sozialer Organisation und Gesundheitspflege sind ihnen jedenfalls in unserem Jahrhundert Funktionen zugefallen, die sie in einem solchen Umfang noch nie zuvor zu üben hatten. Ihnen obliegt der größte Teil der naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Forschung, der Gesundheitspflege und ein noch größerer Anteil an der Ausbildung des fachlich geschulten Personals für alle die komplizierten Apparate des modernen Lebens. Und während man dementsprechend in den Vereinigten Staaten und in dem sowjetisch beherrschten Teil der Welt mit größtem Ernst ungeheuere Aufwendungen für diese Zwecke macht, ist Deutschland seit Jahrzehnten bedenklich sparsam gewesen. Daran haben wir gerade jetzt, in einer Zeit wirtschaftlicher Bedrängnis, zu tragen und müssen versuchen, diese Versäumnisse im Interesse der allgemeinen Wohlfahrt auszugleichen.
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Tellenbach, G. (1950). Bericht der Universität Freiburg. In: Bauer, K.H., et al. Studium Generale. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38240-0_36
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