Zusammenfassung
Die Aufgabe der Geschäftsleitung eines jeden Unternehmens besteht darin, die großen betrieblichen Teilbereiche Beschaffung, Fertigung, Absatz und Finanzen so zu koordinieren, daß zwischen ihnen ein Gleichgewicht besteht. Spannungen im Gefüge dieser Teilbereiche gefährden die Erfüllung des Unternehmungszweckes. Da der Absatzbereich eines Unternehmens unlösbar in dieses Gefüge geknüpft ist, läßt sich eine absatzpolitische Entscheidung nur dann betriebswirtschaftlich rechtfertigen, wenn sie aus dem Ganzen des Unternehmens heraus getroffen wird, also die Lage in den anderen betrieblichen Teilbereichen berücksichtigt. Eine absatzpolitische Entscheidung mag mit großer Sachkenntnis getroffen sein, sie mag eine große werbende Wirkung haben und erfolgreich sein — sie verstößt gegen das oberste betriebswirtschaftliche Gesetz, wenn sie den Zusammenhang mit den anderen betrieblichen Teilbereichen, dem Beschaffungs-, Fertigungs- und Finanzbereich verliert und ohne Abstimmung mit der besonderen Lage in diesen großen betrieblichen Teilbereichen vorgenommen wird. Eine in diesem Sinne isolierte Absatzaufgabe existiert überhaupt nicht. Jede absatzpolitische Aufgabe ist an das Ganze des Unternehmens gebunden. Im Gesamtprozeß des betrieblichen Geschehens besitzt deshalb weder die Verkaufsaufgabe einen Vorrang vor der Fertigung noch diese einen Vorrang vor ihr oder den anderen betrieblichen Teilbereichen.
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Gutenberg, E. (1966). Absatzpolitische Entscheidungen. In: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38171-7_2
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