Zur Einführung

Zusammenfassung

Errichtung und Betrieb von Kernkraftwerken bedürfen entsprechend den jeweils gültigen atomrechtlichen Bestimmungen in allen Ländern behördlicher Genehmigung. Im Rahmen der erforderlichen Genehmigungsverfahren wird durch eingehende Sicherheitsanalysen geprüft, ob - wie es der Wortlaut des deutschen Atomgesetzes vorschreibt - die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge gegen Schäden durch die Errichtung und den Betrieb der Anlage getroffen ist. Zu diesem Zweck legt der Antragsteller einen Sicherheitsbericht vor, der neben einer detaillierten Beschreibung der gesamten Anlage eine Analyse möglicher Störfälle und ihrer Auswirkungen auf die Umgebung enthält. Die Untersuchungen berücksichtigen alle vorliegenden technischen Erfahrungen. Unfälle mit Auswirkungen, die über die des Auslegungsstörfalls hinausgehen, werden bei der Auslegung der Sicherheitseinrichtungen nicht berücksichtigt. Dieses Vorgehen schlägt sich in der Defination des Auslegungsstörfalls nieder. Neben der deterministischen Betrachtungsweise gewinnen bereits seit vielen Jahren probabilistische Untersuchungsmethoden an Bedeutung. Sie haben sich bei der Ermittlung von Systemverfügbarkeiten, bei Schwachstellenanalysen sowie bei der Entwicklung von Prüf- und Wartungsstrategien bewährt. Die darin steckenden Ansätze müssen jedoch noch zu einem umfassenden Risikokonzept weiterentwickelt werden.