Zusammenfassung
Obwohl in letzter Zeit von verschiedener Seite betont wurde, daß die Schrumpfung der Gebärmutter nach der Geburt während der Stillzeit ein physiologischer Vorgang sei, gibt es noch manche Ärzte und Geburtshelfer, die die Stillatrophie als pathologischen Zustand auffassen und dementsprechend zu bekämpfen versuchen. Im allgemeinen nimmt man an, daß durch das Sinken des Follikelhormonspiegels im Blute nach der Geburt der Wachstumsreiz auf die Gebärmutter fehlt. Diese Vermutung ist schon von Halban und Foges 1905 ausgesprochen worden. Weniger Anklang hat die Meinung Thorns gefunden — der übrigens ebenfalls die Uterusatrophie während des Stillens als einen physiologischen Vorgang betrachtet, — daß durch das Saugen des Kindes an der Brust durch die dadurch ausgelösten Uteruskontraktionen das Organ weiter rückgebildet wird. Auch als Erschöpfungszustand infolge des Einflusses der Milchsekretion (Thorn) kann die Schrumpfung des Uterusmuskels nicht aufgefaßt werden. Jüngst hat sich Sommer ausführlich mit dieser Frage beschäftigt und auch Tierversuche durchgefjihrt. Auf Grund seiner klinischen und experimentellen Erfahrungen nimmt Sommer an, daß die Lactation an den Körper große Anforderungen stellt und der konsumierende Einfluß der Milchsekretion ein Wiederaufleben der Eierstockstätigkeit verhindert.
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Preissecker, E. (1942). Die sog. Stillatrophie des Uterus. In: Fuchs, H., Naujoks, H. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Archiv für Gynäkologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38062-8_70
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