Zusammenfassung
Das makroskopische Studium der Nervenversorgung der Genitalien ist nicht ganz leicht, da sich am Beckenboden den inneren Geschlechtsorganen ein unentwirrbares Nervengeflecht anlagert, zu dem von verschiedenen Seiten her Nervenstränge und Nervenbündel ziehen. Wie aus der schematischen Darstellung Abb. 236 zu ersehen ist, erhält das Nerven- und Ganglienzellengeflecht, welches der Prostata und den Samenbläschen von hinten her anliegt, in erster Linie Nervenfasern aus dem Plexus hypogastricus. Dieser wiederum ist ein breites Nervengeflecht, welches paarig aus dem unpaarigen Plexus aorticus entspringt und somit seine nervösen Zuleitungen aus den Rami communicantes der Lumbalnerven bezieht.
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Literatur
Nach einer von L. R. Müller und W. Dahl im 107. Bande des Deutsch. Arch. f. klin. Med. 1912 erschienenen Arbeit: Dort ist die Literatur über die Innervation der männlichen Geschlechtsorgane zusammengestellt.
Ein Mann, dem, wie die Autopsie zeigte, das obere Sakralmark und das untere Lumbaimark durch einen Bruch des 1. Lendenwirbels zerstört war, zeugte nach dem Unfall noch zwei gesunde Kinder. Die Erektion war freilich nicht ganz vollständig und die Ejakulation erfolgte langsam nur tropfenweise.
Vergleiche L. R. Müller, Klinische und experimentelle Studien über die Innervation der Blase, des Mastdarms und des Genitalapparates. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilk. 21, 1901 und Über die Exstirpation der unteren Hälfte des Rückenmarks und deren Folgeerscheinungen. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilk. 30, 1906.
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Müller, L.R. (1924). Die Nervenversorgung der männlichen Geschlechtsorgane. In: Die Lebensnerven. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37955-4_27
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