Katheterismus des Duodenums von Säuglingen

Zusammenfassung

Seit Kußmaul die klinische Untersuchungstechnik im Jahre 1876 durch die Einführung der Magensonde bereicherte, haben sich wahrscheinlich zahlreiche Forscher bemüht, ein gleiches Instrument für das Studium der oberen Darmabschnitte zu verwenden. Die ersten diesbezüglichen Angaben wurden 20 Jahre später von Hemmeter und von Kuhn veröffentlicht. Diese Versuche gewannen jedoch erst praktische Gestalt, als Groß und Einhorn fast gleichzeitig Abhandlungen über einen Duodenalschlauch für Erwachsene veröffentlichten. Es war klar, daß eine Untersuchung dieses Teils des Magendarmkanals vielversprechender war als die irgendeines anderen Gebietes, da sie ein direktes Studium der Galle und der Pankreasfermente am Orte ihrer Absonderung in den Darm und gleichzeitig die Erkennung eines Duodenalgeschwürs ermöglichte. Beiläufig ließen sich Erfahrungen über den Zustand des Pylorus, den der Schlauch auf seinem Weg passieren mußte, gewinnen. Die interessanten Ergebnisse auf diesem Gebiet bei Erwachsenen werden indessen nur ausnahmsweise in dieser Abhandlung, die sich auf Kinder beschränken wird, Erwähnung finden. In den letzten 3 Jahren hat der Verf. beträchtliche Zeit auf die Ausarbeitung dieses Gebietes verwandt und zahlreiche Abhandlungen experimentellen wie klinischen Inhalts veröffentlicht.