Zusammenfassung
Die Funktion der glatten Muskulatur mit Einschluß des Herzens und die des Drüsenapparates, die bekanntlich der Willkür nur in geringem Maße unterworfen sind, unterstehen dem autonomen Nervensystem. Bezeichnend ist eine eigentümliche Doppelinnervation, die zur Folge hat, daß jedes glattmuskelige Organ sozusagen an zwei Zügeln hängt, die antagonistisch zueinander arbeiten : Sympathicus und Parasympathicus (Abb. 44). Wird der eine Zügel angezogen, so erschlafft reflektorisch der andere. Erschlafft einer der beiden Zügel, so gewinnt der andere die Oberhand. Obwohl dieses Bild von den beiden Zügeln den tatsächlichen Verhältnissen nicht in allen Einzelheiten entspricht, so gibt es im großen und ganzen doch eine ganz brauchbare Einsicht in das komplizierte Geschehen. Von wichtigen Ausnahmen indessen werden erwähnt die inneren Genitalien, besonders der Uterus, der hauptsächlich durch den Hypogastricus, d. h. sympathisch, innerviert wird, während die Funktion des parasympathischen Pelvicus nebensächlich ist. Daher spricht der Uterus auch auf sympathische Arzneistoffe stärker an als auf parasympathische. Weitere Ausnahmen sind die Gefäßmuskulatur, da hier parasympathische Bahnen nur in sensiblen Spinalnerven nachgewiesen, und die Schweißdrüsen, die beim Menschen wohl nur parasympathisch innerviert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Schrifttum.
Autonomes Nervensystem. Claude Bernard: Lecons sur les effects des substances toxiques et medicamenteuses. Paris 1857. Lecons sur les phénomènes de la vie. Paris 1879.
Cushny, A. R.: Die Atropingruppe. Handbuch der experimentellen Pharmakologie, Bd. 21, S. 599. Berlin 1924.
Faust, E. St.: Pilzgifte. Handbuch der experimentellen Pharmakologie, Bd. 21, S. 1677. Berlin 1924.
Fröhlich, A. : Pharmakologie des vegetativen (autonomen) Nervensystems. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, Bd. 10, S. 1095. Berlin 1927.
Grape, E.: Pharmakologische Wirkungen auf Iris und Ciliarmuskel. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, Bd. 12, 1. Hälfte, S. 196. Berlin 1929.
Langley, J. N.: The Autonomie Nervous System. London 1921.
Oettinger, W. F. v.: Die Atropingruppe. Handbuch der experimentellen Pharmakologie, Erg.-Werk, Bd. 3, S. 1. Berlin 1937.
Preiss, W.: Zur Regelung des Verkehrs mit nicotinarmen und nicotin-freien Tabaken. Reichsgesundheitsblatt So, 726 (1939).
Uhthoff, W.: Die Sehgifte und die Pharmakologie des Sehens. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, Bd. 12, 2. Hälfte, S. 812. Berlin 1931.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1947 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Eichholtz, F. (1947). Autonomes Nervensystem. In: Lehrbuch der Pharmakologie im Rahmen einer allgemeinen Krankheitslehre für praktische Ärzte und Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37850-2_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-37850-2_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-37137-4
Online ISBN: 978-3-662-37850-2
eBook Packages: Springer Book Archive