Zusammenfassung
Unsere heutige musikalische Notation stammt aus dem Anfange oder der Mitte des zwölften Jahrhunderts und bezeichnet gleichzeitig mit vollkommener Genauigkeit nicht blos die harmonischen, sondern auch die rhythmischen Verhältnisse eines Gesanges, weshalb wir sie Mensuralnotation nennen. Die früheren Notationen kennen diese Vereinigung noch nicht und sind gröfstenteils nur Tonschriften, bei der die rhythmischen Verhältnisse sich entweder aus den Textworten des Gesanges oder aus besonders hinzugefügten rhythmischen Zeichen ergeben mussten; von dieser Art ist z.B. die altgriechische Notation. Oder sie sind, wie die mittelalterlichen Neumen, blofse Vortragszeichen, welche weder die rhythmischen noch die harmonischen Verhältnisse sicher und deutlich darstellen.
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© 1887 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Bellermann, H. (1887). Notation. In: Der Contrapunkt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37029-2_5
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