Zusammenfassung
Wenn von zweien Stimmen die eine der anderen nach einer Pause mit derselben Melodie, sei es auf derselben Tonstufe, dem Einklänge, oder auf einer anderen, der Secunde, Terz, Quarte u. s. w. höher oder tiefer nachfolgt, so nennt man dies eine Nachahmung, Es giebt daher Nachahmungen im Einklang, in der höheren Secunde, in der tieferen Secunde, in der höheren Terz, in der tieferen Terz u. s. w. Da diese Nachahmungen in den Grenzen der diatonischen Tonreihe, d. h. ohne Anwendung der Versetzungszeichen (# und b gedacht werden, so unterscheidet man strenge (oder genaue) und freie (oder ungenaue) Nachahmungen. Eine strenge Nachahmung ist eine solche, in welcher die zweite Stimme genau an denselben Stellen, wie die erste, halbe und ganze Töne, und überhaupt genau dieselben Intervalle singt. Eine strenge Nachahmung ist immer die auf dem Einklang und auf der Octave — aber auch auf der Quarte und auf der Quinte ist sie möglich, worüber in dem Capitel über die Euge ausführlicher gesprochen wird.
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© 1887 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Bellermann, H. (1887). Von der Nachahmung. In: Der Contrapunkt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37029-2_15
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