Zusammenfassung
Einer der größten Erfolge Mussolinis liegt in der nunmehr vollzogenen Stabilisierung der italienischen Lira, deren Kurs bereits seit längerer Zeit auf einer Relation von 100 Lire gleich rund 23 RM gehalten wurde. Es war von vornherein nicht daran zu zweifeln, daß es Mussolini sicher gelingen würde, sein verpfändetes, von zielbewußter Sicherheit getragenes Wort, das der Nation die Erhaltung ihres Vermögens versprach, einzulösen, zumal er hierin von seinem Finanzminister, dem ausgezeichneten Grafen Volpi, aufs beste unterstützt wurde. Sicherlich ist bei der anfänglichen Deflation das Tempo ein zu schnelles gewesen, um Industrie und Handel vor Schädigungen zu bewahren. Aber die Folgewirkung hat doch der italienischen und auch in gleicher Weise der französischen Taktik recht gegeben, die eine allmähliche Deflation gegenüber dem deutschen Vorgehen einer ins Ungemessene steigenden Inflation den Vorzug gab. Die traurigen Erfahrungen, die mit der deutschen Methode durch die Vernichtung des privaten, im Wirtschaftsleben sich als Produktionskredite auswirkenden Kapitals gemacht wurden, hat man mit weiser Voraussicht durch die entgegengesetzte Operation auf ein Minimum beschränkt, das in jedem Fall auftreten mußte und die Lasten in der Hauptsache unter Schonung der schwächeren Kräfte der kapitalkräftigeren Industrie und dem Handel auferlegte.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Müller, W. (1928). Der augenblickliche Stand der faschistischen Wirtschaft und die Maßnahmen zu ihrer Hebung. In: Der Faschismus als soziale Wirtschaftsmacht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-37026-1_2
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